- Kategorie: Tourentagebücher
Dies sind unsere gesammelten Tourentagebücher
Alle Tourentagebücher werden wir in Zukunft im Downloadbereich auch als PDF-Datei zum runterladen anbieten.
Ausführliche Bilder-Galerien zu den Touren kann man im Fotoalbum ansehen.
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Sardinien - Offroad oder Kurvenräubern?
Urlaubsreise von Kathrin und Andreas Lange
nach Sardinien
vom 23.05. - 10.06.2009
April/Mai 2009 Vorbereitung - Wo gehts los!?
Nachdem wir gründlich alle Unterlagen und Wünsche gecheckt haben ist eine grobe Liste schnell erstellt. Wir entscheiden uns nach einigem Hin und Her eine Hotelnacht zu ersetzen mit der Fährenfahrt. Damit ist mindestens ein Tag gewonnen. Und die Fähre mit einer 2er Kabine wird auch vorher gebucht. Zu abenteuerlich muss es ja nicht gleich am Anfang werden.
Die erste Liste - fast alles ist bis Mitte Mai erledigt:
- Tickets für die Fähre
über ADAC Fähren georderte Fährtickets sind sehr schnell da. - Vignetten für die Schweiz. Das tut am meisten weh :-S
- Koffer von Touratech für die 650er
Lieben Dank an dieser Stelle an Dorle und Dirk für Ihre tolle Doku und den Testbericht per Mail, der Kathi Mut gemacht hat das Pendelproblem der letzten Reisen vergessen zu können. - Werkstatttermin für die Q, Andi braucht die nächste Inspektion.. schon wieder!?
Bei der Q steht die 40.000er Inspektion an. Die scheint etwas umfangreicher zu sein - der Riemen für die Lichtmaschine muss getauscht werden und auch die Bremsflüssigkeit sowie dazugehörige Filter. Der Sturzbügel muss (wieder) geschweisst werden - nicht durch spektakuläre Stunts ist eine Befestigung abgerissen, sondern durch die Vibration beim fahren. Dann noch der Vorderreifen und schon ist sie wie neu ;-) - Equipment-check Zelt und sonstigen Camping-Krempel
- Kartenmaterial konsolidieren, Campingplätze raussuchen. Nur dass man schonmal die Richtung kennt nach der Fähre
- Touren lesen.. wann gehts los?
Offroad auf Sardinien - Rein zufällig ist Andi im Internet auf die Seite von Martin & Dana gestossen. Die Seite heisst www.mdmot.com - hier werden Offroad-Karten und GPS-Navigationsdaten für Europa und den nördlichen Teil Afrikas angeboten. Ebenso findet man dort Reiseberichte für Strassenfahrer, Endurofahrer und Reiseendurofahrer. Die Touren sind mit Symbolen für die jeweilige Kategorie gekennzeichnet. So wie es aussieht ein heisser Tipp.
Wir haben die Karte und CD für Sardinien bestellt und sind sehr gespannt wie wir damit zurechtkommen
Tourdaten der An- und Abreise in Google Maps
Tourdaten der An- und Abreise in Google Earth
Tourdaten von Sardinien in Google Maps
Tourdaten von Sardinien in Google Earth
Samstag 23.05.2009 - Auf geht's!
Die Koffer sind gepackt - nur noch tanken. Diesmal haben wir die Möglichkeit, mehr Sachen mitzunehmen als vor drei Jahren, da Kathi mittlerweile selbst fährt und auch über genügend eigenen Stauraum verfügt.
Die Offroad-Karten sind gestern eingetroffen und Andi ist begeistert. Die Karte ist nicht - wie man denkt - eine Faltkarte, die man nach kurzer Nutzung nur noch löchrig zusammenknüllt. Nein, die Karten sind in einem kleinen A5 (Ring-)Buch, das sehr gut in eine Kartentasche passt. Die GPS Daten werden auf einer Mini-CD geliefert und lassen sich problemlos auf das Navi (Garmin Zumo 550) übertragen.
Wir haben zwei Tage Zeit um nach Genua zu kommen. Das soll mal reichen ;-) Fest steht jedenfalls, das wir so bis 15:00 Uhr am Montag bei der Fähre sein müssen. Die Verladezeit endet um 16:00 Uhr. Ablegen wird die Fähre dann um 18:00 Uhr ... oder vielleicht auch schon ein wenig früher... wie wir schon bei unserem Trip vor drei Jahren festgestellt haben.
Der Gotthard-Pass ist leider noch gesperrt - heisst also wir werden wohl wieder die 17 km durch den Gotthard-Tunnel nehmen müssen...
Egal... wir freuen uns, daß es nun losgeht :o)
Wir lassen es gemütlich angehen am Tag der Abreise: In Ruhe wach werden und frühstücken, nochmal alles durchgehen. Vorfreude ist doch immer noch am schönsten. Wenn man noch nicht weiß was kommt und alles erstmal im Kopf ist.
Da die Koffer schon gepackt sind, müssen wir heute nur noch die Moppeds flott machen. Wie immer dauert auch das länger als geplant. Da gibt es diese Kleinigkeiten, die sonst niemals passieren, wie "Wo ist der Schraubendreher?" "Wo steht das Öl?" "Nehmen wir die orangenen oder schwarzen Gurte?" "Wie waren die nochmal da drumgeschnurselt?". Das gehört mittlerweile für uns schon dazu, um auch wirklich in Urlaubsstimmung zu kommen :o)
14:00 Uhr Abfahrt. Mal schauen bis wohin wir heute kommen und welche Überraschungen das Wetter für uns bereit hält. Hatten wir eigentlich nochmal im Web nachgeschaut?
17:30 Uhr Luzern. Wir stehen mitten in der Stadt vorm 'Best Western'. Es ist für die Jahreszeit sehr warm und wir sind müde. Jetzt möchten wir einfach ein Zimmer mit Dusche und Bett. Daß das Hotel in Luzern nicht preiswert ist muß man ja nicht extra sagen. Aber wen interessiert das schon am ersten Urlaubstag, der dann auch noch von ausnahmslos Sonnenschein begleitet wurde.
Erstmal ein Eis... 7,50€ für 4 Kugeln... WOW.
Duschen und Essen gehen. Wir setzen uns ans Wasser beim 'Nix in der Laterne'. Rindersteak ist aus - schade - dann halt Hühnchen für beide.
Tourdaten vom 23.05.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 23.05.2009 in Google Earth
Sonntag 24.05.2009 - Zwischenstopp in Mailand
Das Frühstück ist lecker. Wir packen gegen 10:00 Uhr die Moppeds voll - man ist das schon wieder warm. Noch'n Cappu und dann geht's los. Der Weg zur Autobahn ist eigentlich gesperrt. Da die Umleitung direkt wieder in die Stadt hinein weist, wir aber keine Lust haben noch weiter durch Luzern zu gurken, entschließen wir uns - nach prüfenden Blicken - den direkten Weg auf die Bahn durch die Baustelle zu nehmen. Wozu hat man Enduros?
Auf zum Gotthard. Die Pässe sind leider alle noch zu. Also durch den Berg - 17km ... @€#!... grummel. Die Landschaft rund um das Massiv ist wie immer schön. Diesmal bekommen wir alles im Sonnenschein zu sehen. Das macht es besonders sehenswert, wie z.B. Wasserfälle aus den Bergen viele Meter bis ins Tal. Dann Lugano, Como, Milano... gegen 17:00 Uhr Pause. Heute ist es noch wärmer.
Hinter uns steht ein Holiday-Inn-Klotz. Wir machen Schluß für heute und beschließen hier zu übernachten... und sind hellauf begeistert: voll klimatisiert und abgedunkeltes Zimmer. Erstmal rein und runterkühlen. Dann alles wieder runter von den Moppeds, duschen, fernsehen... es sind tatsächlich 35°C. Laut Wetterbericht geht entlang unserer Reiseroute eine Gewitterfront.
Na da werden wir morgen auf dem Weg nach Genua vielleicht doch noch nass...
Tourdaten vom 24.05.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 24.05.2009 in Google Earth
Montag 25.05.2009 - Genua
Frühstücken, aufladen, duschen, tanken - LOS.
Kurze Pause und Cappu bevor es in die Berge von Genua geht. An dieser Tankstelle gibt es eine extra Einflugschneise für Motorräder... die MUSS man ja nehmen. "Ist das Kettenspray für O-Ring-Ketten?" fragt Kathi den Tankwart - auf deutsch, englisch und mit Händen und Füßen. Hm.. sah wie ein 'Joh' aus. Na dann: gekauft und weiter.
Ca. 13:30 Uhr sind wir am Fährhafen in Genua. Wir haben es tatsächlich geschafft über 600km von zu Hause bis Genua 'trockenen Fußes' zu kommen. Das grenzt an ein Wunder :o)
Und wohin jetzt?!
Einmal ganz durch... von Italienern freundlich runtersauen lassen und wieder zurück zum Tor in Begleitung eines Sattelschleppers.
*Kathis Sonnebrille ist verschwunden*
Kurz darauf öffnet ein Check-In Schalter. Wir zeigen brav unsere Tickets. Es folgt seltsames Gebrabbel am Schalter - nicht mit uns, vielmehr mit dem Computer - aber dann: "Ahhh.. alora, Arbatax, bene". Sie schickt uns zum Anlegeplatz Nummer 3... hier ist noch nix los. Keine Fähre, keine Passagiere - bis auf ein älteres italienisches Pärchen und uns. Die beiden wollen ebenfalls nach Arbatax. Folglich sollten wir hier richtig sein.
Kathi holt noch kurz zwei Cappu und zwei Eis - wir haben ja schließlich noch viel Zeit - es ist kurz vor 16:00 Uhr, 18:00 ablegen. Aber irgendwie werden wir das Gefühl nicht los, daß wir falsch sind. Immer noch keine Fähre da und auf den Tickets steht 16:00 Uhr Verladeschluß. Den beiden Italienern kommt dies wohl ebenfalls 'spanisch' vor. Deshalb geht der Mann ein Stück und fragt beim Hafenpersonal nach. Als Kathi grad zurückkommt meint Andi - mit Blick auf den Italiener - "Wir sind falsch - der rennt!" Nu aber: Kaffee auf ex, Eis müssen wir stehen lassen und auf zum Verladeplatz 11. Klamotten an und los. Und hier steht auch unsere Fähre.
Das hat sie - ganz nebenbei bemerkt - auch schon bei unserer Ankunft heute mittag ;-)
Nochmal eine Stunde schwitzen - ohne Eis - im gemütlichen Kreis der Hafenarbeiter. Als wir freundschaftlich unser gut durchgewärmtes Wasser mit einem von ihnen teilen, muss er spucken - damit hat nicht gerechnet - wir schon schon und lachen alle herzlich. Dann sind wir endlich auf dem Kahn. Kabine suchen, austüddeln und in leichten Klamotten auf's Deck. Die Kabine ist klimatisiert und wir haben Betten. Die Betten sind übereinander, gegenüber eine kleine Ablage mit Spiegel, am Eingang ist eine Toilette mit Waschbecken. Was will man mehr? Es gibt auf dem Flur ansonsten noch eine Gemeinschaftsdusche. Da hier aber auch der Putzkram abgestellt ist befinden wir diese nicht als notwendig.
*Kathis Sonnebrille ist wieder da :-S Kopfschüttel*
Die nächsten 18 Stunden bitte keine Hektik!
Jetzt die Bar suchen. Deck 9 - Snack Bar. Treppe rauf, Treppe runter und immer schön Schilder gucken. Nix zu finden. Zurück in die Kabine. Vielleicht machen die ja erst auf wenn das Schiff abgelegt hat... Endlich fahren wir. Nächster Versuch. Bar auf Deck 7 - GEFUNDEN - Andi organisiert erstmal zwei Bierchen. Der Kellner fragt: "Italian beer?" Andi feixt: "German beer". Darauf der Kellner: "Tomorrow" und grinst frech. Na Humor haben sie ja, das muss man Ihnen lassen. Somit bleiben wir beim italienischen Bier welches wir im stündlichen Rhythmus erneuern. So langsam kennt man sich. Zu essen gibt es Salat + Lasagne. Um 22:00 Uhr gehen die Lampen aus.
Tourdaten vom 25.05.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 25.05.2009 in Google Earth
Dienstag 26.05.2009 - Arbatax
Die 1.Klasse-Kabine hat sich echt gelohnt. Andi wurde teilweise von einem quietschen wach gehalten, welches wir am morgen ganz leicht beheben konnten mit einem Stupser an die Decke ;-) So hat man zwar nicht geschlafen wie zu Hause, aber man HAT geschlafen. Vor 3 Jahren in der "Holzklasse" sah das anders aus.
Gegen 08:30 Uhr erreichen wir Olbia. 2/3 der Passagiere verlassen hier die Fähre. Im Hafen von Olbia herrscht reger Betrieb. Wir schauen beim Löschen zu. Rund 1,5 Stunden später geht es weiter nach Arbatax.
Die letzten Seemeilen ziehen sich... nach 19,5 Stunden legen wir in Arbatax an. Da die Fähre im Hafen gedreht werden muss schauen wir dem Schlepper noch zu wie er die Fähre "rumschubst". Dann gehts runter in den Laderaum und schnell die Moppeds bepacken. Endlich sind wir da :o)
Draußen erwartet uns herrliches warmes Wetter. Wir folgen der Route des Navis zu dem Campingplatz, den wir uns zuvor im ADAC-Reiseführer ausgesucht haben. Auf unserem Weg begleiten uns wenige Kilometer vorm Ziel zwei deutsche Enduros. Der Campingplatz "L'Ultima Spiaggia" ist um diese Jahreszeit noch schön leer und wir können uns den perfekten Platz suchen. Auch die Bikes dürfen mit ans Zelt... SUPER. Aufbau und Einrichten gehen im Handumdrehen - da haben wir mittlerweile schon Übung.
So, jetzt erstmal 'nen Bier. Wir machen uns auf zum Market. Es ist erst 17:00 Uhr und der Market hat leider noch zu - das ist der Nachteil in der Vorsaison.
Nebenan auf der Terasse vor der Bar sitzen 3 Deutsche und es dauert nicht lange bis die Frage kommt: "Seid Ihr die beiden mit den BMW's?" - "Ja, sind wir."... und schon hat man Gesprächsstoff. Zwei von ihnen waren die Escorte zum Zeltplatz :o) Es stellt sich heraus, dass Nadine, Karsten und Martin auch schon ein paar Jahre mit den Motorrädern unterwegs sind in Ihren Urlauben .. in den kommenden Tagen werden wir wohl noch ein wenig Gedankengut austauschen.
Direkt neben der Bar ist das Restaurant. Hier gönnen wir uns zum Abendessen Pizza mit reichlich Wein. Sardischer Wein ist ein besonders leckerer und gut verträglicher - finden wir. Wir sind zwar keine Weinkenner, aber dieser "Cannonau" hat uns zu Rotwein- Genießern gemacht.
Gegen 22:30 Uhr fallen wir ins Zelt - schließlich wollen wir morgen gleich die erste Offroad-Tour fahren.
Tourdaten vom 26.05.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 26.05.2009 in Google Earth
Mittwoch 27.05.2009 - Trulli Panorama
07:30 Uhr kann keiner mehr schlafen.
Die Nacht war nicht ganz so erholsam: Zum einen muss man sich erst wieder an einen gewissen Geräuschpegel beim schlafen in der Natur gewöhnen, zum anderen gibt es hier sehr nachtaktive Vögel, die unentwegt die unterschiedlichsten Melodien trällern. Das tun sie bis zum morgen. Wir haben hier wohl Bekanntschaft mit einer Nachtigall gemacht. Werden uns schon dran gewöhnen.
Nun erstmal Kaffee. Dabei beraten wir welche der Offroad-Touren wir uns und den Moppeds zutrauen. Da wir die gesamte Strecke mit den Bikes hergefahren sind, haben wir keine Enduro- Bereifung drauf, sondern die Metzeler Tourance. Wir denken, dass einige der Touren dennoch zu bewältigen sind. In Kroatien im letzten Jahr der Schotter war damit ja gut zu fahren. Wie das hier wird müssen wir erkunden. Also erstmal mit 'ner einfachen anfangen "Trulli Panorama".
Als erstes frühstücken, dann ausgiebig duschen... gegen Mittag gehts los.
Die Anfahrt zum Routenstart ist sehr schön - in Jerzu auch sehr abenteuerlich. Der ADAC schreibt dazu "Zur Weinlese kurven unzählige Traktoren mit Hängern voller Bütten, der traditionellen Gefäße für Weintrauben, durch die haarsträubend engen Gäß'chen. Mit dem eigenen Auto sollte man ihnen das nicht nachmachen, sondern außerhalb parken"... Es ist noch keine Weinlese und wir haben keine Autos - also los: super enge Gassen zwischen hohen Häusern und wir stehen plötzlich in einem Hinterhof mit extrem großem Gefälle: Wenden unter großer Anstrengung mit 100% Adrenalin. Das ist sogar für Andi anstrengend, Kathi kommt nur auf einer Seite auf den Boden. Zum Glück klappt alles un- und umfallfrei. Mit einem Auto sollte man hier tatsächlich nicht rumkurven.
Dann gehts weiter in die Berge. Wir schrauben uns rauf bis zum Einstiegspunkt der Route. Die ersten 15km bis zur Galerie sind schöne Offroadstrecke für die GS'n mit den Tourance. Dann folgt ein Teil (links an der Galerie hoch) bei dem Auswaschungen mit Geröll und Sand aufgeschüttet worden sind. Kathi bleibt 2mal stecken, Andi kommt ganz gut hoch. Kurze Pause und Beratung, Streckenbegehung... wir trauen uns weiter. Zunächst auch ohne Probleme bis an der nächsten Kehre wieder loses Geröll kommt.
In der 2ten Kehre verkeilt sich die Q in einer Rinne und legt sich hin. Und das alles nur weil Andi warten wollte. OK, wir brechen ab. Jetzt ist es auch sehr warm und das geht an die Substanz. Der Weg zurück ist nicht ungefährlich. Da wir aber nicht wissen was noch kommt wählen wir den gleichen Weg zurück. Also beide Bikes wieder vorsichtig runter bis zur Galerie und dann Straße bis Ulassai. Wir denken, dass die Strecke mit Grobstollenreifen zu bewältigen ist.
Der Rest der Strecke auf der Straße macht aber auch sehr viel Spaß - gut ausgebaute Straßen mit vielen Kurven bis runter ins Tal. Der Tag bietet Gesprächsstoff bis in den Abend hinein. Es tut einiges weh, wir sind total kaputt, stolz und glücklich.
Tourdaten vom 27.05.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 27.05.2009 in Google Earth
Donnerstag 28.05.2009 - Monte Ferru Light
Irgendwie hat uns der gestrige Tag einen "Knacks" gegeben. Was machen wir heute? Nächstes Offroad trauen? Oder doch mal lieber eine Tour auf der Straße? Ein guter Mix wird die Lösung sein. Wir fahren also erstmal los zum Einstiegspunkt der nächsten Route "Monte Ferru Light". Bis wir dort angekommen sind, haben wir beide schon gemerkt, dass wir es heute lieber lassen sollten. Wir dachten wir brauchen nach der langen "Pause" mit der Fähre keinen Off-Day mehr, aber dem ist wohl nicht so. Auch hat uns in der letzten Nacht erst Ohropax einschlafen lassen - die Nachtigall schien direkt neben unserem Zelt zu trällern.
Also genießen wir noch ein Stück Strasse, drehen dann um und machen Pause an einem schönen Strand am Pinienwald. Hier wird dann auch gleich der Entschluß gefaßt nach Tortoli zu "Da Angelo" zu fahren. Dieses Restaurant kann man guten Gewissens weiter empfehlen. Es liegt abseits der Hauptstraße in einer kleinen Gasse. Der Chef selbst spricht deutsch, das Lokal ist klimatisiert. Hier lernen wir auch, dass es mittags kein Gebackenes gibt (Pizza, Lasagne). Auf dem Rückweg am Ortsausgang noch schnell Obst gekauft und der Rest des Tages wird gegammelt und die morgige Tour geplant.
Uns gegenüber zeltet ein Mann allein, der jeden morgen ausgiebig Yoga macht. Seine Ausdauer und Ruhe dabei sind bewundernswert. Wir nennen Ihn deshalb "Buddha" ;-)
Tourdaten vom 28.05.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 28.05.2009 in Google Earth
Freitag 29.05.2009 - Monte Idolo
Heute zum "Monte Idolo". Jupppiiee.
Direkt nach dem Frühstück machen wir uns los. Zunächst entlang der SS125 nach Tortoli biegt man links in eine unscheinbare Straße ein - die SP27 in Richtung Lanusei - Ziel ist Arzana. In Arzana ist es wie in allen sardischen Bergorten... der direkte Weg ist fast unmöglich. Und so verfahren wir uns natürlich auch hier mehrfach. Anstrenged ist das Wenden am Hang immer noch, aber Übung macht ja bekanntweise den Meister ;-).
Schließlich finden wir den richtigen Weg und machen kurz Rast oberhalb von Arzana. Weiter geht es über Betonplatten hinein in den Wald. Unterwegs treffen wir auf wild lebende Katzenjunge - kleine Wollknäuel, die hektisch nach Mama fiepsen. Dann kommen wir zu einer Kreuzung an der wir rechts abbiegen hinauf zum Monte Idolo. Zum Teil ist es Waldweg, zum Teil geteert. Die Auffahrt ist an einigen Stellen recht steil. Man hat unterwegs an mehreren Stellen einen wunderschönen Ausblick bis hin zum Meer. Das letzte Stück zum Gipfel ist geschottert und führt recht steil und kurvig zum Idolo. Auf dem Gipfel angekommen stehen wir vor einer Statue des "San Michele". Was für einen traumhaften Ausblick man von hier oben doch hat.
Die Tour war bis hierhin gut mit unserer Bereifung zu schaffen. Nach kurzer Rast und ein paar Fotos geht es nun auf der anderen Seite den Berg hinunter. Der erste prüfende Blick befindet es erstmal als gut. Die Strecke führt durch den schattigen Wald - das wird gut tun. Nach den ersten hundert Metern halten wir an und blicken ehrfürchtig auf die tief geschotterte enge Kehre bergab vor uns: "Runter kommen sie alle..." denken wir uns, fassen uns ein Herz und nehmen die ersten Kehren und Kurven. Geschafft :-D Kein Umfaller, keine Verletzung. Zu diesem Zeitpunkt ahnen wir noch nicht, dass noch gut 8-10 Kehren der gleichen Art, und schlimmer, vor uns liegen. Doch auch diese sind mit ein wenig Geschick gut zu meistern. Kurze Verschnaufpause als wir auf eine Abzweigung treffen. Wo nun lang? Der Wegpunkt zeigt nach rechts, unser Gefühl nach links. Das ist gut! Also links.
Damit verlassen wir erstmal die "offizielle" Route. Doch auch dieser Weg führt zurück zur Kreuzung im Wald. Noch ein bisschen Waldweg und wir stehen wieder in der Zivilisation kurz vor der SP398, wo auch die geplante Offroad-Strecke endet. Wir fahren die Straße weiter Richtung Nuoro, vorbei am "Lago alto de Flumendosa". Leider gibt es hier keine Ausfahrt, daß man näher an dem See kommt und evtl. ein Restaurant findet. Da hätte man sicher vorher schon eine Landstraße wählen sollen. So fahren wir am See vorbei und nehmen die nächste Ausfahrt zur SP198 nach Lanusei. Es folgt eine herrliche kurvenreiche Strecke und man bekommt das Gefühl durch einen Streichelzoo zu fahren: Nach einem Bullen in einer Kurve mitten auf der Straße treffen wir auf etliche Kühe, Kälber, Ziegen, Schweine, die sich gemütlich im Schlamm suhlen, und Pferde, die sich entweder auf oder direkt neben der Straße tummeln. Hier ist echt Vorsicht geboten. Wir machen Halt am ersten Straßenkaffee, da unser Koffein- und Flüssigkeitspegel bedenklich niedrig sind. Dann geht es weiter auf einsamen, schönen, kurvigen Straßen. Auch in Lanusei schaffen wir es uns auf der Suche nach einem Restaurant zu verfahren. Wir enden wieder mal in einem Hinterhof und ein Sarde weist und freundlich aber bestimmt darauf hin "No strada, senore"... Jau, stimmt... Wenden am Hang können wir ja schon ganz gut ;-). Nach Lanusei warten viele Kehren auf uns. Scheinbar endlos scheinen sie niemals ins Tal zu führen. Irgendwann kommen wir doch unten an fahren zurück nach Bari Sardo zum Campingplatz.
Heute schlagen wir uns den Bauch beim Zeltplatz-Italiener voll.
Tourdaten vom 29.05.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 29.05.2009 in Google Earth
Samstag 30.05.2009 - Inselplanung
Offday?
Laaaange frühstücken. Bis mittags können wir uns nicht entscheiden ob wir nun fahren oder nicht. Also erstmal 'nen ausgiebigen Spaziergang am Strand. Dann sollten wir uns mal langsam überlegen wie wir jetzt den Urlaub weiter verleben:
Nochmal umziehen an die Westküste?
Rückfahrt über Korsika?
Und wann wollen wir los... müssen wir spätestens los?
Also erstmal Bücher raus und Karten und POI's festlegen:
- Tharros/Oristano (Westküste)
- Barumini und Su Nuraxi (Mitte und Westküste)
- Costa Verde (Westküste)
- Grotta di Ispinigoli - Dorgali (Ostküste)
- Santa Maria Navarese - Tortoli (Ostküste)
- Gairo (Ostküste)
- Sa Ena e´ Thomes - Gigantengrab (Ostküste)
Wir entscheiden, dass wir nochmal umziehen in die Nähe von Oristano. Von dort geht dann die Schnellstraße nach Olbia. Um Fährtickets müssen wir uns dann mal noch kümmern...
Am Nachmittag wird es sehr windig - ändert sich das Wetter? Na hoffentlich nicht nass. Wir wollen morgen nach Dorgali - Nuraghendorf und Höhle besuchen, evtl. noch Gairo. Heut mal "zu Hause" essen: Lecker Wein, Tomatensalat mit Thunfisch + Mozarella, Pasta + Soße.. unschlagbar :o)
Sonntag 31.05.2009 - Regentag
Wir wachen morgens auf weil der Regen aufs Zelt tröpfelt. Na toll. Der Weg zur Rezeption bestätigt unsere Wetter-Befürchtungen - heute Regen. So war das aber nicht gedacht. Und dann ist heute auch noch Sonntag. So können wir auch keine Tickets für die Fähre besorgen. Na dann halt rumgammeln und ausgiebig erholen.
Der Zeltplatz füllt sich langsam. Nach den deutschen Pfingstferien haben jetzt Holländer und Italiener Sommerferien. Es gesellen sich quirlige italienische Großfamilien zu einem Wohnwagenpark holländischer Rentner, alleinerziehende Öko-Mamas zu Single-Männern. Buddha bekommt ein Platzproblem.
Duschen, Regen, Wind, Sonne, Regen, den "neuen" Namen geben... Karten spielen, Wein, Wind, Regen...
Montag 01.06.2009 - Monte Su Nercone
07:30 Aufstehen bei Sonnenschein
08:00 Frühstück im Regen
Das frustriert jetzt aber grad mal. Wollten doch heute nach Dorgali: Riesengrab, Nuraghendorf, Santa Maria Navarese...
11:00 Duschen, Sachen packen, Regen...
Gegen 13:00 flüchten wir in einem Schönwetter-Loch vom Zeltplatz in Richtung Dorgali. Das Garmin schickt uns bei Lotzorai von der SS125 auf die SP37 durch die Berge. Super schöne Strecke. Aber der Wind frischt sehr auf. Vor uns bauen sich dicke graue Wolken auf. In Urzulei ziehen wir mal lieber die Inlets drunter. Weiter gehts nach kurzer Besprechung. Wir fahren auf der SS125 die Berge rauf und runter Richtung Genna Silana und Dorgali. Die Ausblicke sind fantastisch. Halt machen für schöne Fotos ist hier Pflicht. Zwischendurch sind die Straßen teils sehr rutschig und verschmiert vom Regen. Unterwegs haben wir auch gestürzte Motorradfahrer gesehen - so sollte das nicht enden. In den Bergen also erst recht vorsichtig fahren bei Regen!!
Am Pass des Monte su Nercone machen wir erneut Rast. Hier treffen sich Wanderer, Motorradfahrer und Fahrradfahrer und - man glaubt es kaum - Mofafahrer. Eine ganze "Gang" ist hier doch tatsächlich mit ihren Knatterkisten unterwegs. Wir staunen nicht schlecht. Während wir genüßlich unsere Cappus schlürfen schauen wir einer Ziegenherde zu wie sie ohne Hirte die SS125 überquert, um auf der anderen Seite das frische Grün abzugrasen.
Das Wetter schlägt im Minutentakt um: Regen, Wolken, Sonne. Als die Sonne wieder da ist entscheiden wir uns den Rückweg auf der SS125 anzutreten - ohne Abstecher ins Landesinnere. Wieder wartet eine phantastische Strecke auf uns - Kurven über Kurven mit herrlichen Panoramen. Baunei ist ein absoluter Tipp und sollte auf jeden Fall bestaunt werden. Über Tortoli geht es dann zurück nach Bari Sardo.
Zum Zeltplatz kommen wir "leider" nur durch eine riesige Pfütze ;-). Marcello erzählt uns, daß der Regen hier so heftig war, dass er den Bambus 5m weiter nicht mehr sehen konnte. Na dann mal Gas und die Pfützen alle treffen... schlimmer als kleine Kinder ;-)
Abends feiern wir Abschied mit Nadine, Karsten und Martin. Bis kurz vor 3 Uhr morgens tauschen wir unsere Reiseerfahrungen aus - reden "Benzin" beim Kickern und Tischtennis spielen. Leider werden die drei morgen mittag von Arbatax aus die Fähre nach Genua nehmen.
Tourdaten vom 01.06.2009 in Google Maps
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Dienstag 02.06.2009 - Gairo
Die Nacht war kurz und unbequem. Durch den vielen Regen mussten wir viele Dinge aus den Aspiden (Vorzelt) ins Innenzelt packen. Bei einem 3-Mann-Zelt schrumpft der Platz zum schlafen dadurch immens. Andi kann sich nicht mal richtig strecken und Kathi ist nahezu komplett arretiert. Der Morgen beginnt wieder grau-in-grau und wir schaffen gerade noch unseren morgendlichen Toilettengang trockenen Fußes. Schon setzt wieder heftiger Regen ein. Zum Glück nur ein Schauer.
Gegen 09:30 reißt es auf. Wir warten ein wenig ab und holen alles aus dem Vorzelt, fegen das Wasser von der Plane und lassen es abtrocknen.
In der Zwischenzeit gehen wir bei den anderen 3 gucken, noch ein wenig quatschen, e-Mail und Adressen austauschen. Wir staunen nicht schlecht als wir sehen was Karsten und Nadine auf Ihre GS'n laden. Karsten meint, daß sie besser auf der Straße liegen und weniger schlingern wenn mehr drauf ist. Kurz nach 11:00 Uhr sind sie weg. Wir trotten zum Zelt zurück und räumen alles wieder ein. Natürlich wollen wir jetzt los... aber wohin? Das verlassene Dorf Gairo und die Höhle "Grotta su Marmuri" liegen nicht allzu weit weg. Das ist grad richtig für eine halbe Tagestour. Gesagt, getan - anzotteln und los.
Wir machen uns also auf nach Gairo. Als wir dort ankommen stehen wir aber nicht wie erwartet in einem verlassenen unbewohnten Dorf, sondern in einem kleinen Bergdorf welches durchaus bewohnt ist. Erstmal Cappu und Karten raus. Das können wir uns nicht erklären... Wir fahren wieder los in Richtung Ulassai zur Höhle. Kurz hinter dem bewohnten Gairo, so 10 Kurven weiter, klärt sich das Ganze: Man hat wohl nach dem Erdrutsch, der das alte Dorf (Gairo Veccio) unbewohnbar gemacht hat, weiter oben auf dem Berg ein neues Dorf (Gairo Cardedu) erbaut. Wir fahren nun langsam durch das Geisterdorf... ist schon unheimlich. Die Natur erobert die Häuser nach und nach zurück, der Friedhof scheint gepflegt. Folgt man der Straße bergab und fährt dann Richtung Ulassai (nicht Ussassai !!) links ab kann man von der gegenüberliegenden Bergseite die Siedlung sehen und an mehreren Stellen gut halten um Fotos zu machen.
Dann gehts weiter zur Höhle. Wir folgen der Holzbeschilderung zur Höhle - hier sollte man lieber immer mal langsam fahren und genau auf den "Schilderwald" schauen, um die zum Teil schlecht lesbaren Schilder nicht zu übersehen. Oben an der Höhle angekommen wollen wir was essen. Leider müssen wir wieder abziehen, weil die Bedienung mit den 2 Reisebussen komplett ausgelastet ist. Bis zur nächsten Führung müssten wir über eine Stunde warten. Dazu haben wir grad mal gar keine Lust. Also Bifi, Wasser, Kippe und los. Wir geniessen die Kurven, den Ausblick und das schöne Wetter und freuen uns auf einen Cappu bei Alfredo.
Tourdaten vom 02.06.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 02.06.2009 in Google Earth
Mittwoch 03.06.2009 - Santa Maria Navarrese
Heut gehts nach Santa Maria Navarese. Das ist der Hausstrand der Einheimischen. Auf dem Weg dorthin biegen wir noch flugs ab und besorgen in Arbatax die Fährtickets nach Genua am kommenden Dienstag - der Umzug in den Westteil der Insel ist gestrichen. Hier ist es einfach zu schön um jetzt schon zu packen - es passt alles: der Zeltplatz, die Kurven, das Wetter.
In Santa Maria de Navarrese halten wir an einen Cafe am Strand, machen es uns daneben unter den Pinien gemütlich und springen ins kalte Naß. Das tut gut. Nach einem Sonnenbad und noch einer Abkühlung im Meer gehts wieder zurück zum Campingplatz.
Tourdaten vom 03.06.2009 in Google Maps
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Donnerstag 04.06.2009 - Su Nuraxi
Obwohl wir ja eher Kulturmuffel sind wollen wir uns heute mal die sagenumwobenen Nuraghen im Landesinneren ansehen. Also auf nach Barumini zur Nuraghe "Su Nuraxi".
Morgens ist es erstmal ganz schön drückend, aber dann frischt es auf.
Auf dem Hinweg streifen wir Jerzu, weiter in Richtung Perdasdefogu, Escalaplano, Orosei und Nurri. Die Straßen sind in den Bergen kurvenreich. Heut ist es hier oben sehr windig. Im übrigen haben wir mittlerweile herausgefunden, daß man nicht durch die Hinterhöfe von Jerzu gondeln muß, um unseren Einstiegspunkt zur ersten Offroadstrecke "Trulli Panorama" zu finden. In Nurri angekommen sagt uns das Navi, daß das Ziel in wenigen Kilometern erreicht ist. Wir schlängeln uns also hinaus zu einsamen Bauernhöfen und stehen mitten in der "Pampa": Also irgendwas stimmt hier nicht...
MERKE!! Niemals Reiseziele nach mehreren Ichnusa (sardisches Bier) in das Navi eingeben.
Nach einer kurzen Pause im Schatten, Diskussion und einigen Lachern: Barumi ist noch gute 30 km westwärts. Zum Glück haben wir immer noch die konservative Papierkarte als Backup dabei, um wenigstens die Hauptstraßen wieder zu finden. Also wieder zurück nach Nurri, ein Stück SS198 und über Escolca und Gergei nach Barumini. Dort angekommen genehmigen wir uns einen kleinen Imbiss und Cappu's und fahren voller Vorfreude den letzten Kilometer nach "Nuraghe Su Nuraxi".
Hier im Westen ist es ziemlich warm und drückend, das Land ist flacher und weniger abwechslungsreich - das sagten uns Nadine, Karsten und Martin schon, denn sie haben Ihre Tour im Westen angefangen.
Wir schälen uns also aus unseren Klamotten. Kathi denkt bei sich 'Eigentlich würd ich lieber weiterfahren als hier rumzulatschen. Viel zu warm zum laufen'. Aber wir sind nun mal extra deswegen hierher gefahren, also stürzen wir voller Forscherdrang, bewaffnet mit dem Fotoapparat, auf die Nuraghe zu und enden vor einem Gatter. Hier ist dann ein Schild zu lesen, daß man das Eintrittsgeld an der Kasse zahlen und die Nuraghe nur mit Führung betreten soll. - Man iss das warm. - Kathi sucht das Kassenhäuschen, Andi macht schonmal Fotos - hat wohl schon eine Vorahnung: "14 Euro Eintritt" sagt Kathi: "kostet die Besichtigung." Andis Laune ändert sich schlagartig: "14 Euro?? Für die Besichtigung eines Steinhaufens?! Und das bei der Hitze?! Nein, danke."
Gesagt, getan - dann lieber wieder auf dem Rückweg den kühlenden Fahrtwind geniessen. Diesmal nehmen wir die SS198, die uns aufgrund ihrer unendlich vielen Kurven eine Menge Freude, aber auch schmerzende Handgelenke und leichte Übelkeit beschert.
Man glaubt kaum, daß jemand ca. 150 Kurven auf 10 km unterbrignen kann... die Sarden können es.
FAZIT:
1. Für Geologen und Architekten ist die "Nuraghe Su Nuraxi" sicherlich sehens- und bestaunenswert und somit seine 14 Euro wert. Vielleicht versuchen wir es im nächsten Sardinien-Urlaub nochmal an einem kühleren Tag ;-)
2. Fahrtechnisch gesehen nimmt der Spaß gen Westen ab - Berge und Kurven werden weniger. Uns persönlich gefällt die Ogliastra am besten. Und das liegt nicht nur am Wein :o)
3. Deutsche Idioten, die in den Kurven überholen gibt es leider nicht nur in den Alpen :-( . Wenn man aber vor Saisonbeginn den Weg nach Sardinien findet hat man lange die Straßen fast für sich allein. Ab Anfang Mai läßt es sich hier gut aushalten. Spätestens Mitte Juni haben die Italiener Urlaub und es wird voll.
Abends auf dem Campingplatz lassen wir uns das Bier von Alfredo und die Pizza von Giovanni servieren.
Tourdaten vom 04.06.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 04.06.2009 in Google Earth
Freitag 05.06.2009 - Offday
Offday - Eigentlich Strandtag, aber es stürmt ordentlich.
Also setzen wir uns erstmal auf die Bikes und fahren nach Tortoli die Standard-Souveniers kaufen. Zum Mittag am Zelt ein Bierchen, dann Siesta, Körperpflege, Espresso, Kekse, rumgammeln, Tagebuch schreiben... HERRLICH.
Heute kommt zum 2ten mal Romeo, der Campingplatz-Kater, zum Frühstück. Wahrscheinlich hat er schon tausend andere Namen... für uns heißt er Romeo. Er ist den ganzen Tag bei uns.. beim Frühstück, nach der Ausfahrt, beim Gammeln. Zwischendrin jagt er Lurche, irgendwann am späteren Nachmittag geht er wieder seiner Wege.
Morgen dann Dorgali oder offroad.
Tourdaten vom 05.06.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 05.06.2009 in Google Earth
Samstag 06.06.2009 - Dorgali
Dorgali oder offroad? Es ist es windig und bedeckt - wir entscheiden uns für Dorgali, da wir davon ausgehen, dass es Nachmittags aufreißen wird. Diesmal fahren wir die Strecken umgekehrt, d.h. wir nehmen erst die SS125 auf dem Hinweg und durch die Berge auf dem Rückweg.
10:05 Uhr geht's los, gegen 11:00 Uhr machen wir am Pass eine Cappu-Pause. Der Blick nach Dorgali zeigt uns immer noch Wolken, aber das muss ja nichts schlechtes bedeuten. Wir schlängeln uns weiter Richtung Norden. Kurz vor Dorgali biegen wir rechts in einen Tunnel ab - der verläuft schnurgerade. Das ist ein echtes Erlebins nach der kurvenreichen Strecke. Wir fahren zum Hafen von Cala Gonone. Von hier aus kann man eine Bootsfahrt machen bzw. einen Zodiak mieten und selbst die Buchten erkunden. Aber zuerst brauchen wir was zu essen. Andi fällt schon beim Schlendern durch den Hafen auf, daß das Meer sehr unruhig ist und keine kleinen Boote außerhalb des Hafens. Aber das soll uns erstmal nicht abschrecken. Die Wolkendecke reißt nun tatsächlich auf und wir flüchten in den Schatten eines Sonnenschirmes bei einem Restaurant. Erstmal einen Cappu, dass wir uns einig werden bei welchem Bootsverleih wir uns einen Zodiak leihen möchten. Es gibt hier ca. 10 Verleiher, bei denen man an Holzbuden anheuern kann. Als wir dann so weit sind macht sich Kathi auf die Socken und fragt nach. Und wie das Leben so spielt: Es werden heute weder Ausflugsboote noch Schlauchboote ablegen. Es ist zu viel Seegang - schluchz.
Aus Frust genehmigen wir uns ein Eis und überlegen wie der Tag weitergehen soll. "Da gibt's ja noch 'ne Grotte" meint Andi lustlos: "Lass uns dahin fahren."
Gemeint ist die "Grotta di Ispinigoli". Wir pellen uns wieder in die Kombis. Mittlerweile sind es gefühlte 40°C und die Luft steht. Zur Grotte müssen wir zunächst den Berg in der Nähe des Hafens bezwingen. Gute sechs sehr enge Kehren mit Betonplatten bergauf sind der Weg. Man muss echt aufpassen, da es auch Gegenverkehr, Fahrradfahrer und Fußgänger gibt. Noch aus der letzten Kehre erhaschen wir einen super Ausblick auf den Hafen. Weniger anspruchsvoll geht es auf der anderen Seite wieder herunter. Noch etwa 10 km über kleine Teerstrassen entlang der Felder dann sind wir da. Auf dem Parkplatz vor der Grotte betrachten wir den Aufstieg der jetzt auf uns wartet und beschliessen kurzerhand, daß wir uns diesen steilen Weg bei dem warmen Wetter in den Motorradkombis nicht antun wollen. Also kehrt zurück zur Straße und weiter Richtung Dorgali, die SS125, Berge, Pass, Berge... schöööööööööön.
Es wird immer wärmer und drückender. Kurz vor Lotzorai beginnen wir in voller Fahrt dermaßen an zu schwitzen, dass wir froh sind als wir endlich bei gefühlten 42°C auf dem Zeltplatz ankommen. Ein eiskaltes Bier bei Alfredo lässt uns wieder zu normalem Puls kommen.
Abends noch ein wenig flippern und Tischtennis. Dann ist es auch wieder kühl genug zum schlafen gehen. An die Gesänge der Nachtigall haben wir uns längst gewöhnt.
Tourdaten vom 06.06.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 06.06.2009 in Google Earth
Sonntag 07.06.2009 - Monte Ferru Light II
2ter Anlauf zur Offroad-Tour "Monte Ferru Light".
Es ist schön bedeckt , wir sind guter Dinge und schwingen uns auf die Bikes. Nach etwa 12km haben wir den Einstiegspunkt erreicht. ABS aus und los gehts.
Nach ca. 2km schöne Strecke kommen wir an eine Steigung mit uns schon bekannten Auswaschungen und Geröll. Andi will also vorfahren und sich den weiteren Verlauf ansehen - als er bremsen muß hängt er mit der Q in einer Auswaschung fest. Jetzt wünschen wir uns wieder den TC80. Mit den Tourance kann er hier nur Geröll verschieben und rutschen. Und just als Andi kiloweise Steine durch die Gegend schleudert reißt die Wolkendecke auf und es herrschen schlagartig 30°C und Sonnenschein. Kathi erkennt das Dilemma rechtzeitig und stellt die "Die Kleine" sicher ab, um zu helfen. Andi sagt: "So geht das nicht!" Der Entschluß ist schnell gefaßt: die Dicke wieder umdrehen und im Schatten 5 min Luft holen. Wir haben ein Einsehen und fahren den Weg zurück zur Straße.
Wenn jetzt eh die Sonne scheint können wir uns auch auf dem Campingplatz ein paar ruhige Stunden gönnen. Also zurück zum Zelt.
Die nächsten Stunden wird diskutiert über Alternativen: Offroad- Moppeds - heißt Urlaub mit Auto und Anhänger oder doch weiter mit den BMW's und dann mit Stollenreifen herfahren und so weiter und so fort.
Zwischendurch gibts Tomatensalat und Panini, später Espresso mit leckeren Barilla-Keksen und hier und da ein Sonnenbad.
Tourdaten vom 07.06.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 07.06.2009 in Google Earth
Montag 08.06.2009 - Strandtag
Also heute auf jeden Fall Sonnenbaden und ins Meer. Schon am Morgen strahlend blauer Himmel ohne Wolken. Ausgiebiges Frühstück mit ausgiebiger Diskussion der Offroad-Alternativen... warum, wieso und weshalb das Eine oder das Andere...
Nach dem Mittag gehts an den Strand, ins blaue Wasser und wieder schnell in den Schatten der Bäume zum Campingplatz.
Abends bei Alfredo mittels Tageszeitung der Wettercheck: Regen! Gewitter! Wie?
"Alfredo... Du willst uns doch nur ärgern!" Aber er hat Recht. Die Zeitung zeigt es tatsächlich. Wir können es nicht glauben, denken aber dennoch darüber nach vorsichtshalber ein wenig früher aufzustehen. Als wir uns ins Zelt kuscheln ist sternenklare, fast windstille Nacht.
Dienstag 09.06.2009 - Zitronen
05:13 Uhr - es regnet - och nee!
Kathi huscht schnell raus aus dem Zelt und holt alles rein was in die Koffer soll + die Kombis + die Helme... Zelt voll... toll!
Zur Toilette, Wettercheck, nachdenken: Also die Klamottentaschen fertig packen und ab damit in die Koffer. So können wir uns schonmal wieder hinlegen und noch ein wenig schlafen.
08:00 Uhr stehen wir dann auf. Jetzt scheint auch wieder die Sonne. Na das sieht doch viel besser aus. Brötchen holen, Frühstück, packen... und das Zelt ist jetzt auch wieder trocken. Kurz nach elf ist alles verstaut, wir sind angezogen und auf dem Weg zur Rezeption und... es regnet. Na das nenn' ich mal perfektes Timing! Zahlen, Cappu bei Alfredo. Gegen zwölf gehts los.. es tröpfelt nur noch ein wenig.
Alfredo gibt uns schnell noch ein paar Zitronen aus seinem Garten mit auf den Weg - gegen die Seekrankheit soll es helfen: "Mußt du machen Zitronen... dann immer gut und essen auf dem Schiff keine Problem".
Dann ziehen wir los. Inlets anziehen? Nö. Tröpfelt doch nur... Nach nicht mal 2km in Bari Sardo schüttet es aus Eimern. Die Straßen sind links und rechts kleine Bäche. Egal. Die paar Kilometer schaffen wir jetzt auch so. Kurz vor Tortoli hört es wieder auf zu regnen und der warme Fahrtwind beginnt sofort die Kombis zu trocknen. Am Fährhafen in Arbatax noch flugs ein paar Andenken kaufen und dann ab auf die Fähre.
Diesmal ist die Kabine noch wesentlich komfortabler als bei der Hinfahrt.. wie ein kleines Hotelzimmer: 2 Betten ebenerdig, in der Mitte das Bullauge und darunter ein Tisch zwischen den Betten mit kleinen Schubladen wie ein Nachttisch, neben dem Eingang eine Naßzelle mit Dusche und Toilette. Da staunen wir nicht schlecht und freuen uns auf eine gemütliche Nacht. Wir ziehen uns wieder leichte Sachen an und verbringen den Nachmittag und Abend abwechselnd auf Deck und in der Kabine. Auf dieser Fähre ist das Deck leider nicht so schön wie auf der Hinfahrt. Es gibt hier keine Bänke zum hinsetzen. Morgen gehts nach Hause - 600km - da fallen früh die Augen zu.
Mittwoch 10.06.2009 - Heimreise
8:55 Start in Genua. Wir freuen uns auf zu Hause. Die Diskussion, ob wir unterwegs halten und übernachten hat wohl jeder von uns insgeheim schon abgehakt. Mittlerweile kennen wir uns gut genug um zu wissen, dass da schon mehr als nur Sturzregen und Gewitter kommen müssen, um uns davon abzuhalten die nächste Nacht im heimischen Bett zu schlafen.
Bevor es in die Berge geht machen wir noch eine Cappu-Pause und ziehen die Inlets drunter. Es sieht nach Regen aus. Dann starten wir Richtung Heimat. In Ligurien sind erstmal eine Menge Baustellen und damit auch Staus zu bewältigen. Der weitere Weg bis Milano geht dann flugs. Hier erleben wir hinter einer Mautstelle ein Chaos, daß man kaum beschreiben kann: Es treffen mehrere Autobahnen und deren Auf- und Abfahrten aufeinander. PKW's mit Anhängern, Wohnwagen, LKW's... jeder scheint genau auf die andere Seite der achtspurigen Bahn zu wollen. Einfädeln ist hier schier unmöglich. Alles ist voll, aber irgendwie auch in Bewegung. Wir betrachten das Durcheinander, schmunzeln und schlängeln uns durch. Mal mit mogeln, mal einfach getragen von der Bewegung der Masse. Hauptsache wir verlieren uns nicht in dem Gewirr.
Nachdem das dann überstanden ist nähern wir uns den Bergen und dem heimatlichen Klima. Es wird merklich kühler. Unser Mittagessen nehmen wir in der Schweiz. Kathi ist so auf italienische Interpretation eingestellt, daß sie die nette Dame mit dem schweizerischem Deutsch an der Theke nicht versteht. Andi schüttelt darüber nur den Kopf und feixt.
Gut gestärkt geht es weiter in Richtung Heimat. Den Vierwaldstätter See bestaunen wir diesmal aus dem Osten. Herrliches Wasser und tolle Landschaften. Bergseen haben irgendwie was romantisches. Dann der Zuger See. Und da wir heute noch keinen Verfahrer hatten, folgt dieser auch wie immer als es darum geht Zürich zu umfahren. Wir "wählen" wieder mal die Strecke mitten durch Zürich. Kurz nach Cham biegen wir in Richtung Zürich statt Basel ab und schon ist es passiert. Wieder das gleiche Gefluche, die gleichen Baustellen, die gleichen Staus - zum Glück nicht der gleiche Regen - in Zürich und dessen Umland. Irgendwann ist auch das geschafft, dank Navi auch etwas schneller als vor 3 Jahren, und es geht endgültig Richtung Deutschland und der deutschen Autobahn.
Hier soll Kathi vorfahren und die Geschwindigkeit bestimmen. Als sie aber wieder anfängt zu schlingern fährt Andi vor und drosselt auf 120km/h. So schlimm wie auf dieser Rückfahrt war es den ganzen Urlaub nicht. Es hat wohl wirklich mit dem Gewicht zu tun.
Bereits wenige Kilometer später gesellt sich ein Motorradfahrer zu uns.
Und nun kommt was unglaubliches...
Gute 100 Kilometer lang half uns unser "Buddy" bei den vielen Überholmanövern bis zu unserer Ausfahrt. Immer wieder wechselte er (oder Sie?) passgenau auf die linke Spur und versetze damit Kathi in die Lage, sicher und mit moderater Geschwindigkeit zu überholen. VIELEN DANK!
So gegen 19:30 Uhr sind wir dann (müde aber glücklich) wieder daheim.
Tourdaten vom 10.06.2009 in Google Maps
Tourdaten vom 10.06.2009 in Google Earth
- Kategorie: Tourentagebücher
Schotterpisten, Meer und Mixed Grill...
Urlaubsreise von Kathrin und Andreas Lange
nach Istrien in Kroatien
vom 20.05. - 04.06.2008
Wir machen uns wieder auf den Weg mit unseren 2 GS´n ... BMW R1150 GS und BMW F 650 GS (tiefergelegt).
Da das Wetter laut Vorhersage in Istrien noch sehr unbeständig ist und in Deutschland eher kaltes und nasses Wetter vorherrscht, entscheiden wir uns zum ersten mal für einen Urlaub ohne Zelt. Wir buchen das Tourenfahrer- Motorradhotel „Villa Christiane“ in Fuskulin bei Porec ... wir zweifeln bis zum letzten Tag vor der Abreise an unserer Entscheidung, werden aber zum Glück nicht schwach.
Für diesen Urlaub haben wir uns viel vorgenommen, Pläne gemacht, träumen seit Monaten davon wie es sein wird und hoffen natürlich, dass alles gut geht ... das Wetter auf unserer Seite, die Mopeds und natürlich auch wir unbeschadet bleiben.
Auf 3 Dinge freuen wir uns ganz besonders: Schotterpisten, Mixed Grill und endlich mal nicht in den Urlaub fahren wenn es alle anderen auch tun, keine überfüllten Straßen und überteuerten Urlaubsorte - mal alles in Ruhe ansehen und genießen.
Unser Garmin ist mittlerweile ein guter und treuer Begleiter geworden, so können wieder unsere aufgezeichneten Touren mit GoogleEarth angeschaut werden:
Tourdaten von der gesamten Tour
19.05.2008 – Startbereit
Alles gepackt, Andi zockt noch ´ne Runde. Er hat auf den letzten Tag noch eine Routingsoftware für Kroatien gefunden von AdriaRoutes – Super Sache. Der Vignetten-Tausch beim ADAC ging auch ohne Probleme – hatten aus Versehen für´s Auto gekauft.
Koffer stehen gepackt da – nur noch Kleinigkeiten fehlen.. es fiel uns ein bissel schwer die Campingsachen daheim zu lassen. Wir fahren jeder mit zwei Koffern und einem Rollsack. Das Topcase kann dieses Jahr daheim bleiben. Die Systemkoffer für die 650er kosten ganz schön Nerven, wenn man auf jedes Gramm achten muss. Im letzten Jahr hatte ich zu viel Zuladung -> 6,5 bis 7 kg, da fing sie an zu schlingern ab 120 km/h. Dieses Jahr nur 5,5 kg/Seite – mal schauen ob das besser geht.
Das wird unser erster Hotel-Urlaub. Da bin ich ja mal gespannt. Aber ich denke es wird ganz nett ... das Hotel ist mit 10 Zimmern recht familiär und außerdem ein Biker-Hotel.
Ich schreib mal flugs noch die Packlisten ins Reine, nochmal Mails und dann ab ins Bett. Morgen früh Tanken, Öl und Kühlflüssigkeit, Reifendruck, Koffer ran und los.
Startkilometer Andi 27010
Startkilometer Kathi 16693
20.05.2008 – Königssee
12:00 Abfahrt ... soweit der Plan. 14:15 geht’s dann endlich los. Erster Halt nach 5 Kilometern im Kreisverkehr – und erster großer Lacher: Kathis Koffer hatten wir mit extra Gurten befestigt – einer davon verabschiedet sich nach 2 km mit einem Knall. Der Rest steckt in der hinteren Bremsscheibe. Das hätte auch anders ausgehen können. Naja – jedenfalls versucht Kathi den Rest zu entfernen. Es gibt einen Ruck und sie geht fast zu Boden, weil ihre Faust auf der Oberlippe landet.. „Andi blutet das?“ - Andi schüttelt den Kopf und prustet los: „Immer vom Körper weg“ - so ein Klugscheißer, wir lachen beide herzhaft und steigen wieder auf.
Bis München klappt alles super. Dann kommen Regen und Stau – zum Glück abwechselnd. Jetzt fängt es an sich extrem zu ziehen. Zum Dauerregen gesellt sich noch Nebel. Auf dem Seitenstreifen der Gegenfahrbahn steht ein LKW mit wahrscheinlich geplatztem Kühler, Wasserdampf steigt auf. Beim Vorbeifahren nehmen wir eine Explosion wahr. Da wir mit uns selbst genug zu tun haben, dreht sich aber keiner mehr um. Zuguterletzt verliest Andi sich auf dem Garmin und wir haben statt 350 km zum Hotel dann 420 km ... auf Landstraßen im Dunkeln und Regen :-S Gegen 21:30 stehen wir vor unserem Hotel am Königssee: fertig, müde, aber glücklich – ist ja schließlich Urlaub.
21.05.2008 – Ab in den Süden
7:30 werden wir unsanft geweckt vom Baustellenlärm vor dem Hotel. Frühstück, Duschen, Packen .. 10:45 Telefon – die Rezeption will wissen wann wir auschecken – bis 10:00 sollte das wohl sein – nuja, wussten wir nicht. Wir trotten dann mal los.
Noch Aufkleber kaufen, kurzes Päus´chen am See, ein bissel gucken und los. Die Strecke zur Autobahn ist schön kurvig und abwechslungsreich und ein guter Auftakt nach dem gestrigen Abschluss. Die Tunnel in Österreich kosten reichlich Zeit und Nerven, aber wir wollten ja schnell ankommen. Immer wieder mal Regen.
Kurz vor dem Karawankentunnel kommt man über eine riesige Brücke mit einem fantastischen Panorama. Leider kann man nirgends anhalten, um ein Foto zu machen. Wir passieren die slowenische Grenze und den Weg bis Ljubljana auf gut ausgebauten Straßen. An manchen Stellen ist die Autobahn noch nicht fertig. Ljubljana selbst kostet wieder viel Zeit, da die Autobahn hier unterbrochen ist und der Weg direkt durch die Stadt führt. Der Feierabendverkehr schiebt sich nur mühsam durch die Straßen. Danach geht es wieder flott – schöne Landschaften, aber das muss man hier ja nicht immer extra sagen. Nach und nach erinnert uns die Landschaft an unsere Fahrt durch die Dolomiten in die Toskana. Schroffe Felsen als Abschluss und danach wird es wieder flacher.
Nächster Halt zum Tanken – es ist etwa 19:00. Ich ruf mal im Hotel an und sag Bescheid, dass wir noch 95 km vor uns haben ... Tom schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und rät uns auf jeden Fall die Schnellstraße zu nehmen. Wir streifen das Meer in Koper und schlängeln uns bis Buje, dann auf die Schnellstraße.
Gegen 20:30 treffen wir im Hotel ein. Super. Die Mopeds in die Garage per Schotterweg, dann flugs umziehen. Hier ist es ja doch ein bissel wärmer und nach mehr als 8 Stunden in der Kombi ist man dann doch froh was leichteres anziehen zu können. Den Rest des Abends verbringen wir mit Tom, Christiane und Gästen aus dem Ländle.
22.05.2008 – Off-Day
Ausschlafen, auspacken, rumgammeln, Kaffee auf dem Balkon.. Andi plant die erste Route mit Toms ausgearbeiteten Routen auf dem Garmin. Gleich laufen wir mal die 3 km nach Porec. Morgen geht’s dann zu Biserka.
23.05.2008 – Oroslavje
Porec gestern war Funtana ;-) ... 1 km durchs Dorf und dann Feldweg 3 km. Man sieht noch, dass es in den letzten Tagen geregnet hat. Schöne Route, hier kann man bestimmt auch mal mit dem Moped lang. In Funtana gibt’s dann den ersten Grillteller – Andi strahlt. Anschließend wieder zu Fuß zurück.
Heute geht’s nach Oroslavje. Gegen 11:00 machen wir uns los – die Schnellstraße nach Rijeka durch den Ucka-Tunnel, dann weiter Richtung Zagreb. Ca. 50 km der Autobahn war einspurig mit 80km/h befahrbar wegen Baustellen. Immer mal wieder Regen, kurz vor Zagreb wird es aber warm und trocken. Noch 2mal Autobahngebühr, dann ist es geschafft. 15:30 sitzen wir in Oroslavje und warten auf Biserka und ihren Mann Branko. Sie holen uns ab und wir fahren zu Ihrem Haus in Mokrice. Ein schnuckeliges kleines Dorf mit ein paar hundert Einwohnern.
Für heute sind wir fertig. Umziehen und ein paar Minuten ausruhen. Dann gibt es schon lecker Essen: Erst Nudelsuppe mit selbst gemachten Nudeln, dann Rind und Cevapcici vom Grill mit Aiwa und frischem Gemüse. Alles selbst gemacht bzw. geerntet – Tomaten, Paprika, Lauchzwiebeln aus Mamas Garten. Und natürlich Weiß- und Maisbrot mit Salz, dazu Rotwein und Bier. Als Abschluß „türkischen“ Kaffee und selbst gebackenen Kuchen bis wir platzen :o). Es ist angenehm - wir sitzen lange draußen und erfahren viel über die Geschichte Kroatiens und Tito.
24.05.2008 – Papas Mühle
Die Nacht war kurz. Das Bellen der Hunde schallte durch die Berge und Motorradfahrer sind bis Mitternacht unterwegs. Kathi schläft irgendwann dank Ohropax ein, Andi schläft im Stundentakt. Wir sind jedenfalls heute ganz schön gerädert. Erstmal Kaffee und Frühstück.
Danach besuchen wir Biserkas Elternhaus – Sie wohnen in einem noch kleineren Dorf entlang eines Baches und hatten früher eine Mühle. Das Mühlrad ist noch da und dreht sich munter im Lauf des Wassers. Anschließend macht Branko mit uns eine Rundfahrt durch die Berge und Täler des “Grünen Hinterlandes von Zagreb“, zeigt uns Weinberge, ein Denkmal aus Zeiten der Bauernaufstände und erzählt uns einiges an Geschichte. Und das ist es wirklich: sehr viel grün, verträumt, Weinberge und schmale Straßen. An manchen Stellen hat man das Gefühl, dass hier die Zeit stehen geblieben ist. Was ganz Kroatien sehenswert macht ist die unberührte Natur. So auch hier.
Nach dem Essen machen wir uns gegen 15:00 wieder auf die Reise nach Fuskulin. Heute kein Regen, nur bei Zagreb ein paar Tropfen, ansonsten wird es warm und sehr windig. Kurz vor Delnice wird der Sprit im Tunnel knapp. Doch wir erreichen sicher die einzige Tankstelle in der Umgebung, die direkt an der Autobahn ist. Die Landschaft, die man mit der Autobahn streift ist abwechslungsreich und teilweise wieder atemberaubend schön. Weiter grüne tiefe Täler, die von Brücken überspannt werden, dann wieder Rijeka und der Ucka-Tunnel. Hier muss man die letzte Gebühr zahlen. Die Schnellstraßen in Istrien sind noch mautfrei. Hier stehen zwar seit einigen Jahren die Einrichtungen für Mautstellen, zum Teil noch nicht fertig ausgebaut, aber genutzt werden sie nicht.
Kurz vor 20:00 sind wir wieder in der Villa.. Morgen mal keine Autobahn – die Reifen werden schon eckig.
25.05.2008 – Kap Kamenjak
Heute waren wir an der istrischen Südspitze. Tom gab uns den Tipp eine alte Hippie-Bar am Kap Kamenjak zu besuchen. Der Weg dorthin bringt Kathi die ersten Erfahrungen auf Schotter – Wow. Wir stehen also irgendwann am Vormittag kurz vor Pula am Beginn eines alten Geröllweges, durchwachsen mit Gras.
Andi guckt und sagt: “Das Garmin sagt ich soll hier lang fahren..”. Seine Augen blitzen wie bei einem Lausbuben der eine Höhle entdeckt hat. Er fragt: “Schaffst Du das?”. Kathi sieht ihn an, zuckt mit den Schultern und antwortet: “Keine Ahnung. Lass´ es uns versuchen.” Ein paar kurze Tipps wie `hinstellen`, `Füße oben lassen`, `nicht zu langsam` und `hupe wenn Du liegst` und dann geht´s los. Es waren dann zwar nur knapp 2 km, aber in´s Schwitzen sind wir trotzdem gekommen. Und Spaß hat es allemal gemacht. Das war dann also der endgültige Auftakt in einen fantastischen Motorradurlaub.
Dann wieder Straße bis Pula – Arena angucken – keine Aufkleber, Mist. Für die 40 Kuna Eintritt sind wir dann doch zu geizig und machen Fotos von außen. Weiter geht’s in Richtung Kap. Unterwegs machen wir Halt an einem Restaurant. Andi nimmt natürlich den Grillteller, Kathi nimmt einen Teller mit gegrilltem Gemüse, welcher reichlich frischen Knoblauch enthält ... na wenn das mal gut geht.
Der Eintritt in den Naturpark kostet nochmal 10 Kuna pro Motorrad. Das ist es uns wert: Schotter, weit und breit. Der Weg ist schön abenteuerlich, teilweise massiver Stein, ansonsten meist Schotter. Auswaschungen vom Regen kennzeichnen den Weg. Am Kap angekommen finden wir dann zwar ein Schild „Bar“, aber nichts was danach aussieht. Die Aussicht über das Kap zum Meer ist herrlich, etwas weiter weg steht ein Leuchtturm. Diesen kann man wohl für besondere Anlässe auch mieten. Wir schlagen uns also durch das Unterholz in die Richtung die uns das Schild weist und stehen, ohne es wirklich gemerkt zu haben, inmitten der Bar: Holzbänke auf Strohboden, das Dach aus getrocknetem Laub, rundherum Schilf mit Separees zum sitzen. Eine Schaukel und diverse andere Spielgeräte für Kinder sind noch zusätzlich auf dem Gelände verteilt - gut „versteckt“ und bringen jedem kleinen Schatzsucher mit Sicherheit viel Spaß. Kaum zu glauben , dass es hier auch Strom gibt und warme Mahlzeiten. Wir kredenzen uns also einen Kaffee ... nicht sehr lecker weil wohl schon etwas älter, aber wer will bei diesem Ambiente schon ningeln. Für uns hat sich der Trip allemal gelohnt bei so viel Fahrspaß.
Zurück freuen wir uns wieder über den Schotterweg, diesmal anders herum (mehrere Wege führen zum Kap). Kaputt und glücklich kehren wir zurück zur Villa. Unterwegs muss Kathi immer wieder den Helm lüften, um nicht zu ersticken: der Knoblauch und die Wärme sind eine perfekte Kombination dafür. Abends sitzen wir mit den Kölnern, Tom und Christiane in der Kellerbar. Tom findet noch eine alte Tabakpackung „Schwarzer Krauser“ und raucht mit Andi Brüderschaft .. hust. Da ist die Lunge wieder frei ;-)
26.05.2008 – „Berge und Meer“ - Opatija
So das Thema der Route vom Tom – sie führt über das Ucka-Gebirge nach Opatija an der Küstenstraße entlang.
Start Richtung Ucka - diesmal über den Pass. Die Passstraße beginnt direkt an der Tankstelle vor dem Tunnel. Sie ist recht steil und vermittelt einem das Gefühlt der „Dolomiten auf dem Verkehrsübungsplatz“: Die Straßen sind sehr schmal und die Kurven extrem eng. Zwischendrin passieren wir noch eine Kollision eines Autos mit einem Bus in einer Kehre. Auf der Rückseite des Passes ziehen sich die Kurven in langen Serpentinen. Die Abfahrt dauert wesentlich länger als die Auffahrt. Wir fahren Opatija nicht auf direktem Weg, sondern über Matulji/Isici an.
In Opatija sind wir erstmal schier erschlagen von dem regen Treiben in der Stadt und den Einbahnstraßen. Wir suchen uns ein schattiges Plätz´chen und genehmigen uns ein Eis. Sehenswert sind die zahllosen Villen aus der Zeit des Österreichischen Kaiserreichs. Ein paar Fotos, Aufkleber und weiter die Küstenstraße an der istrischen Riviera Richtung Süden über Lovran nach Plomin. Eine wunderschöne Strecke, die sich ,bis auf ein paar Baustellen, gut befahren lässt.
Kurz vor Plomin machen wir Halt in einem Restaurant von dem aus man einen direkten Blick auf die Insel Cres hat. Nach der Stärkung geht es weiter nach Labin. Von dort fahren wir weiter südlich nach Persici, wo wir uns entschließen eine Abkürzung über einen Schotterweg nach Trget zu fahren. Dann geht es landeinwärts an der Jedransko-Bucht Richtung Barban. wir folgen der 5100 nach Oriji, weiter Richtung Kanafar, Dvigrad. Hier steht eine Ruine, die im 17. Jahrhundert wegen der Pest verlassen wurde. Eine herrliche kurvenreiche Strecke, runter und wieder rauf.
Wir schrauben uns den Berg Richtung Jural hinauf. Am Ende des Dorfes endet die Straße in einen Schotterweg. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf den Limski-Fjord. Wir fahren den Schotter bis zu einer Gabelung.. das Garmin findet keine Straße mehr, sagt uns aber, dass es nur noch 10 Minuten bis zur Villa sind. Wir lachen einmal herzlich und entscheiden uns für einen Weg. Nach ca. 3 km verlassen wir die Schotterpiste über einen steinigen kurzen Weg und treffen auf die 5073. Uns gegenüber ist der Aussichtspunkt für den Fjord. Nun sind es tatsächlich nur noch 10 Minuten ... Klostar, Flengi ... Fuskulin.
Von Müdigkeit gequält leeren wir 2 Flaschen Bier und schlafen zufrieden ein.
27.05.2008 – Rovinj und Spießbraten bei Mario
Für heute stehen Porec und Rovinji auf dem Programm. Beim Tanken und Porec entscheiden wir uns für Rovinji allein. Da es heute bei Mario zum Spanferkel-Essen geht, habe wir nicht allzuviel Zeit und wollen gegen 16:00 wieder zurück sein.
Wir fahren also zum Limski-Fjord, trinken eine Cappu, machen ein paar Fotos und fahren dann nach Rovinji weiter. Am Hafen parken wir und holen uns an der Promenade ein Eis. Übrigens ist es hier sehr interessant zuzusehen wie elegant und verspielt die Eistüten gefüllt und verziert werden. Wir schlendern also weiter, machen noch mehr Fotos vom Hafen und der schönen Altstadt, kaufen auf dem Markt frisches Obst und machen uns dann auf den Rückweg nach Fuskulin.
Im Hotel erstmal duschen – heute ist es echt warm. Ein wenig Sonnenbaden auf dem Balkon und gegen 17:30 geht es los .. wir fahren mit Tom und Christiane und dem „Intruder Cyber Team“-Trude-Club auf den Hof von Mario, welcher einfach riesig ist ... ca. 320 Tiere: Esel, Hühner, Schafe, Kühe und Schweine ... ein paar Hunde.
Wir sitzen schön im Schatten und sehen dem Spanferkel beim Garen zu. Das anschließende Essen ist üppig: Salat, Weißbrot, Kartoffeln und natürlich Spanferkel. Alles sehr lecker. Selbst gebrannte Schnäpse zur Verdauung kommen selbstverständlich auch auf den Tisch. Gegen 23:00 treten wir den Rückweg mit „Shuttle“-Service an.
28.05.2008 – Duga Uvala und „Sexi Ferkel“
10:10 – Wir haben grad alles nachgeschrieben – Wow.
Suppi – Was machen wir heute? Badebucht suchen! 26°C und Wind – perfekt. Der Trude-Club fährt heute nach Opatija und möchte zeitig los. Damit keiner verschläft, weckt man sich gegenseitig. Dummerweise trommelt Gisela an die falsche Tür – nämlich unsere :-D. Andi trottet zur Tür ... der Lacher war auf unserer Seite. Macht nix, waren eh schon wach. Nach dem Frühstück noch flugs Badesachen gepackt und dann ab nach Duga Uvala.
Duga Uvala liegt im Südosten Istriens, ca. 50 km von Fuskulin entfernt. Man findet hier dutzende von kleinen Badebuchten an denen Felsplatten ins Meer ragen. Dort angekommen brezeln wir uns für 2 Stunden in die Sonne – mehr ist nicht zu schaffen ohne sich einen deftigen Sonnenbrand zuzuziehen.
Dann starten wir wieder in Richtung Fuskulin und stoppen kurz vorher in einem der zahlreichen Restaurants. Ein Koch, der am Straßenrand Kunden einfängt, winkt uns freundlich auf den Parkplatz. Den Aushängen zufolge gibt es hier „Sexi Ferkel“ ... Humor haben die Kroaten, das muss man ihnen lassen. Wir entscheiden uns für Tschewapschischi (so steht es auf dem deutschen Teil der Speisekarte), Salat und Hähnchenspieße. Als Abschluss heute ein gratis Schnäps´chen ... hui. Gut gesättigt schaffen wir dann die wenigen Kilometer zu unserem Feriendomizil.
Die Hitze hat uns ziemlich geschlaucht – es waren doch eher an die 30°C. Abends sitzen wir noch mit Tom und Christiane im Partykeller und warten auf die Ankunft des Trude-Clubs. Und die machen es echt spannend. Obwohl sie eigentlich nicht im Dunkeln fahren wollen, kehren sie erst gegen 23:30 ein. Man – wir fingen schon an uns Sorgen zu machen ... aber ist ja zum Glück nichts passiert. Für das nächste mal geloben sie Besserung und werden sich telefonisch melden. So endet der Abend mit viel Gesprächsstoff gemütlich bei Bier und Wein.
29.05.2008 – Strandtag
Beim Frühstück kurz nach 09:00 Uhr sind wir noch allein. Die anderen schlafen heut wohl alle mal so richtig aus. 12:00 und das Haus ist immer noch voll. Wir haben mind. 30°C und keiner mag auch nur irgendwohin fahren. Mal schauen ob wir uns evtl. später noch auf die Mopeds schwingen, um zum Strand zu fahren ...
14:00 Lagerkoller. Wir müssen hier raus.
Tom bietet an, uns nach Porec zum Strand zu bringen. Wir nehmen das Angebot dankend an und liegen eine Stunde später faul am Wasser in der Sonne. Als dann gegen Abend ein Rudel bavarischer Pubertierender den Strand stürmt, ergreifen wir die Flucht und suchen uns was nettes zum Essen. Wir gehen in die Pizzeria, die ebenfalls am Strand liegt und die Tom uns vorhin empfohlen hat. Andi nimmt heute Schwein und Pilze, Kathi Makrele mit Mangold-Kartoffeln und wieder mal reichlich Knofi. Beides ist sehr lecker. Zu unserer Freude stoßen Tom und Christiane ebenfalls zu uns – somit sind nette Gespräche und unser Rückweg nach Fuskulin gesichert.
Wir gehen früh zu Bett – Morgen wollen wir Insel-Hopping nach Cres und Losinj machen.
30.05.2008 – Cres und Losinj
07:00 – wenn wir jetzt aus den Federn kommen schaffen wir unser Tagesprogramm .. und tatsächlich. Um 08:00 sitzen wir fix und fertig am Frühstückstisch und haben schon alles gepackt.
09:30 brummen die Motoren und wir starten nach Brestova um von dort die Fähre nach Cres zu nehmen. In Pazin wird noch einmal getankt. Wegen einer Baustelle in Richtung Labin lassen wir das Zumo eine Umleitung berechnen ... was für eine schöne Strecke: Wir fahren durch schnuckelige Dörfer und halten auf einem Berg an einer Kirche mit Friedhof, von der aus sich ein herrlicher Blick auf das Tal vorm Ucka-Gebirge bietet.
Nun aber hurtig – wir wollen doch eine Fähre um die Mittagszeit bekommen. Zum Glück liegt die 11:30 -Fähre noch im Hafen. Jetzt schnell die Serpentinen runtergepflügt und wir schaffen so eben den Check-In. Das Übersetzen dauert ca. 30 min, die wir uns mit Cappuccino und Wasser versüßen. Schnell noch eine Rauchen und dann geht es auch schon wieder runter von der Fähre. In einem Autokorso schrauben wir uns entlang der 100 den Berg hinauf. Was für ein bizarre Landschaft: Riesige Geröllmassen aus denen Bäume und Sträucher wachsen. Der erste Halt an einer Aussichtsplattform wird erstmal zum fotografieren genutzt. Auch wenn wir nur auf ca. 400 Höhenmetern sind, scheinen die Wolken zum greifen nah. Weiter geht es Richtung Cres-City. Dort angekommen suchen wir uns ein Straßencafé (was wirklich nicht schwer ist) und genießen den Ausblick am Hafen. Beim anschließenden Bummel durch die schöne alte Stadt kaufen wir unsere obligatorischen Aufkleber und essen Pizza. Auf dem Rückweg zu den Bikes meint Andi: „Schau mal da ... der blinkende Haufen – wenn das mal nicht der Trudi-Club ist“ - und tatsächlich. Auch der Intruder-Club hatte sich heut aufgemacht nach Cres.
Wir packen also unsere sieben Sachen und machen uns weiter auf den Weg nach Mali Losinj. Die beiden Inseln sind sind über eine Drehbrücke miteinander verbunden. Die Straßen sind auf beiden Inseln sehr unterschiedlich: teilweise sehr schlecht mit vielen Schlaglöchern, teilweise sehr gut ausgebaut wie moderne Autobahnen. Immer wieder fallen die Mauern aus gestapelten Steinen ins Auge, die, je südlicher man fährt, deutlich zunehmen. Kurz vor der Stadt Mali Losinj halten wir an einer Tankstelle. Es ist mittlerweile 16:00 Uhr und wir entscheiden uns den Rückweg anzutreten. Schnell ein paar Fotos gemacht, ein Eis und Kettenspray für Kathis Moped kaufen. Auf der Rückfahrt genießen wir noch einmal die herrliche Aussicht.
Ach ja: Zum Teil ist die 100 mit Vorsicht zu genießen – einerseits durch Baustellen mit Schotter, andererseits durch Schafe, die plötzlich aus den Büschen auf die Fahrbahn drängen.
Unser Ziel ist die 18:00 Uhr-Fähre in Porozina zurück zum Festland zu nehmen. Gegen 17:40 Uhr erreichen wir den Hafen, Tickets kaufen, Bikes auf die Fähre, Cappu trinken und wieder runter. Bei Plomin noch flugs ein Foto vom Braunkohlekraftwerk gemacht, noch einmal tanken und dann beim „Sexi Ferkel“ Abendessen. Heute Hühnerspieße und Salat. Während wir essen trifft auch der Trudi-Club ein. Als Abschluss bekommen wir auf Kosten den Hauses Crêpes mit süßer roter Soße .. hm, lecker.
Bei unserer Abfahrt in Richtung Villa fängt es an zu tröpfeln – da ist morgen bestimmt wieder Putztag bei den Truden ;-) . Der Abend klingt bei einem Glas Rotwein aus. Wir sind müde und gehen recht früh zu Bett.
31.05.2008 – Hum und Motovun
Heut ist es schön zu fahren: wolkig und windig. Wir kommen nur irgendwie morgens schwer in Gang.
So stehen heute Hum und Motovun auf dem Plan. Wir fahren erst die Schnellstraße bis Lupoglav und dann landeinwärts Richtung Hum. Die Straße gleicht unseren besseren Fahrradwegen: schmal, geteert, für ein Auto ausreichend. Es geht auf und ab – schön kurvig, alles zugewachsen. Hum ist gut ausgeschildert und so recht einfach zu finden. Zwischendrin fallen uns eigenwillige Formationen auf: Kegelförmige graue „Berge“ - da müssen wir einfach anhalten. Aus der Nähe betrachtet sehen sie dann aus wie Split-Berge beim Baustoffhandel. Wie die wohl hier hergekommen sind?
In Hum stellen wir die Mopeds in den Schatten und erkunden die "Stadt" zu Fuß. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Berge und Täler rundherum. Heute spielt auch mal das Wetter mit und wir haben einen freien Blick. Anschließend wollen wir durch die Berge nach Motovun. In Kotli ist dann aber der Weg irgendwie zu Ende ... jeder Weg aus dem Dorf ist unwegsamer Schotter. Irgendwie ist unsere Kondition für solche Experimente heute nicht gut genug. Wir fahren also zurück zur 44 und nehmen von dort die Kehren nach Motovun. Dort angekommen erstmal wieder Cappu und was essen, dann noch ein Stück hochkraxeln, Fotos und zurück. Die Aussicht hier ist noch schöner und weiter als von Hum. Die Straße im oberen Teil besteht aus grobem Stein.
Den Rest der geplanten Strecke entlang der Küste vertagen wir auf morgen und treten den Heimweg an. Diesen Abend verbringen wir vorm Fernseher mit Bier und der Suche nach Andis Led Lenser.
01.06.2008 – Tropfsteinhöhle „Jama Baredine“
Der Morgen ist windstill und schon recht warm. Nach dem Frühstück kommt ein wenig Wind auf. Damit steigt dann auch gleich die Laune wieder auf´s Bike zu steigen. Wir wollen im Inland bis Buje, dann an die nördliche Spitze am Wasser bis Savuchija und zurück die Küstenstraße.
Kurz vor Visnjan entdecken wir ein Schild zur Tropfsteinhöhle „Jama Baredine“. Da es eh sehr warm ist, lassen wir uns von unserer Entdeckerlust treiben und biegen ab. Um sich die Zeit bis zur nächsten Führung zu vertreiben kann man hier essen, trinken, Krimskrams kaufen und die Ausstellung von alten Traktoren und Gerätschaften bewundern. Die Führung durch die Höhle dauert ca. 40 min. Man sollte gut zu Fuß sein, nicht allzu umfangreich und auch keine Platzangst haben, da es an einigen Stellen sehr eng und auch sehr niedrig wird. Die Höhle fällt sehr steil ab und es sind 270 Stufen zu bewältigen ... hinab und auch wieder herauf. Die Temperatur im Höhleninnern beträgt 14°C. Es gibt diverse Tropfsteinformationen zu bewundern, die schön ausgeleuchtet sind. Die Attraktion der Höhle ist der Grottenolm – gut präsentiert in einer „Pfütze“ im unteren Teil der Höhle. Die Führungen werden in mehreren Sprachen angeboten: wir hatten z.B. kroatisch und deutsch, uns entgegen kam ein Gruppe mit englischer Führung.
Nach dem Abstecher geht es zurück zur 21 und Richtung Savudrija. Dort am Hafen essen wir Fisch und Schrimps. Dann machen wir uns auf der Küstenstraße, entlang an großen Camping- und Hotelanlagen, auf den Rückweg über Umag und Novigrad nach Porec. Wir genehmigen uns im Yachthafen einen Cappu. Hier herrscht auch in der Vorsaison bereits reges Treiben.
Zurück in Fuskulin feiern wir bis 01:00 Uhr in Andis Geburtstag mit unseren Gastgebern und den „Resten“ des Trude-Clubs – ein nostalgischer Abend mit Neuer Deutscher Welle und anderen „Oldies“, die wir so ziemlich alle mitjohlen können.
02.06.2008 – Geburtstag
Zum Frühstück werden unsere Geburtstagskinder - Uwe und Andi - mit einem von Christiane liebevoll gebackenen und mit Kerzen verzierten Sandkuchen begrüßt.
Heute soll der letzte Tag mit Sonnenschein sein vor unserer Abfahrt. Also nutzen wir diesen, um uns nochmal in der „Zelena Laguna“ in Porec zu bräunen.
Vorher wollen wir aber noch ein paar schöne Schotterfotos für Andi machen.. iss ja schließlich sein Geburtstag. Hin und her und nochmal hin und nochmal her ... Andi flucht, weil Kathi nicht zur rechten Zeit abdrückt und es ist doch sooooooooo warm ... nochmal hin und nochmal her ... jetzt passt es. Völlig durchgeschwitzt erstmal Pause machen. Dann geht es auf dem Feldweg nach Fuskulin. Diesmal fahren wir auf die andere Seite der Laguna und parken vor einem großen Café. Cappu ... natürlich ... dann zum Strand ein wenig in den Schatten. Leider bleibt das Wetter nicht allzu lange sonnig, so dass wir uns alsbald wieder anziehen, was essen und in die Villa zurückfahren.
Abends bestellen wir uns ein Taxi und gehen lecker essen im Dionis an der Laguna. Das Restaurant ist etwas teurer im Vergleich, aber dennoch sehr empfehlenswert. Wir haben für Vorspeise + Hauptspeise + Dessert + Wein ca. 50,00 € bezahlt für 2 Personen.
Als wir in die Villa zurückkehren ist es still ... alle schlafen, die Trudes sind noch unterwegs. Den Kuchen hat Christiane wohl weggestellt. Schade. Also gehen wir mit Bierchen aufs Zimmer und sehen noch ein bissel fern.
03.06.2008 – Leberwurst-Tag
Packen? ... Fahren? ... Packen? ... Fahren? ... Irgendwie kommen wir heut nicht so richtig aussm Hemd. Also erstmal langsam anfangen mit der Fotosession mit dem Trude-Club um 12:00 Uhr an der Kirche.
Danach: Badesachen an und sonnen auf dem Balkon, wir leeren die halbe Flasche Rotwein, die wir noch auf dem Zimmer haben.
(Christiane erzählt uns von Unwettern in Deutschland – wir sms-en mal lieber mit Christoph ob alles in Ordnung ist.)
Heute ist „Leberwursttag“ - heut ist uns die Leber wurst .. wir holen uns eine neue Flasche Rotwein aus dem Keller und gammeln weiter rum. Wie man wohl Schiwili (Prost auf kroatisch) richtig spricht? ... Schiwili – Jivili – Schüwülü ... Im Laufe des Nachmittags sehen wir erst der Wolke zu, die sich langsam übers Hotel schiebt. Irgendwann fallen wir müde aufs Bett und wachen pünktlich zu den Simpsons wieder auf. Was für ein herrlich vergammelter Tag. Abends per Koch-Taxi nochmal essen beim „Sexi Ferkel“ mit den Schweden, die heute in der Villa angekommen sind. Dieses Paar ist ja noch viel verrückter als wir: Machen 4 Wochen Urlaub durch ganz Europa mit dem Motorrad und fahren dann ewig lange mit der Fähre zurück nach Schweden.
Damit der Tag nicht ganz vergeudet ist, packen wir Abends schonmal Kathis Koffer und die Rollsäcke und machen die kleine GS fertig für die Abreise. Beim Gespräch mit Tom über die Abrechnung erfahren wir dann, dass wir bar zahlen müssen – heißt also, dass wir morgen früh noch einen Bankautomaten plündern müssen. Somit ist es ganz gut, heute schon gepackt zu haben.
04.06.2008 – Heimfahrt
Heute ist Abreise in Richtung Heimat. Wir stehen früh auf.
Ziel ist es bis zur deutschen Grenze zu kommen. Nach dem Frühstück noch kurz Geld holen in Fuskulin, verabschieden von unseren Gastgebern und den anderen Bikern und los geht es. Nach ca. 20 km halten wir an um die Inlets in die Kombis zu knippern.. kurz darauf haben wir dann den Regen. Da wir hier noch keinen wirklichen Regen erlebt haben und nur die Erzählungen kennen von den schmierigen Straßen bei Regen, fahren wir ein wenig vorsichtig. Außerdem ist der Regen teilweise so heftig, dass selbst die Autos nur mit 40 km/h unterwegs sind oder ganz anhalten.
In Slowenien sieht es dann besser aus. Wir kommen überall gut voran und sind gegen 16:00 Uhr kurz vor München. Von hier aus sind nur noch knapp 300 km nach Hause und wir entscheiden uns weiter zu fahren. Also rufen wir Christoph an, um ihn vorzuwarnen ... schließlich war er 2 Wochen allein zu Hause ;-) .
Wir setzen uns auf die Bikes – im Augenwinkel schon eine dicke dunkle Wolke. Und es kam wie es kommen musste ... so viel Regen hatten wir ja heute noch nicht ... grummel. Die nächsten 200 km sind einfach nur nass, gefährlich und anstrengend. Wir haben abgefräste Straßen, Baustellen, Schlammbäche unter Gewitter, Sturzregen und Dauerregen. Irgendwann wird es dunkel und der Regen weniger. Wir haben uns noch nie so sehr gefreut den Flughafen von Stuttgart in der Ferne zu entdecken wie an diesem Tag. Jetzt noch die letzten 50 km bis nach Hause durchhalten. Beim letzten Autobahnwechsel merken wir dann doch wie steif und fertig wir sind ... es fällt schwer die Mopeds um die Kurven in der Baustelle zu bringen. Aber das Heim ist nahe.. da gibt man nicht mehr auf.
22:30 Uhr daheim – 12 ½ Stunden waren wir unterwegs, das war so ziemlich die Grenze von dem was wir leisten können an Anstrengung.
Wir sind müde, hungrig und glücklich, dass wir daheim sind. Und das beste ist, dass Christoph uns einen leckeren „Schwäbischen Kartoffelsalat“ gemacht hat. Der war zwar eigtl. erst für morgen gedacht, aber wir dürfen ihn schon heute verputzen mit Saiten (schwäbisch für Wiener Würstchen). Beim Essen erzählen wir schon einiges von der Reise, sind dann jedoch schnell müde und fallen glücklich erschöpft ins Bett.
Stopkilometer Andi 30555
Stopkilometer Kathi 20194
Noch dies und das ...
Dies war unser erster Urlaub in dem wir das Kartenspiel nicht angerührt haben. Sicherlich auch, weil wir Fernsehen hatten, aber dies wurde relativ wenig genutzt. Meist haben wir abends mit den anderen in der Kellerbar zusammengesessen und bis in die Nacht geplaudert.
Es war also eine gute Entscheidung ein Biker-Hotel zu wählen. Man ist halt nicht so allein und lernt andere Biker kennen. Natürlich hatten wir auch großes Glück mit dem Wetter. Aber ebenso müssen wir zugeben, dass uns unser Zelt-Urlaub fehlt. Den werden wir dann wohl später im Jahr nachholen wenn das Wetter mitspielt.
Das Thema mit den Koffern der kleinen GS ist noch nicht wirklich geklärt: Große Teile der Strecke konnte ich auf jeden Fall mit bis zu 140 km/h bewältigen. Streckenweise fing sie zwar trotzdem an zu schlingern und ich musste wieder runter bis 120 km/h, aber alles in allem hatte ich weniger Probleme beim letzen mal.
Sind die Koffer nicht vergrößert ist das Fahren mit 150 km/h und mehr kein Problem. Mittlerweile denke ich, dass das alles eine Kombination der Tieferlegung, Windschild und Eigengewicht des Fahrers ist. Ich werde es auf jeden Fall weiter beobachten und bei neuen Erkenntnissen darüber schreiben..
Hier nun noch eine kleine Hilfe zur Aussprache der Ortschaften auf kroatisch:
Porec gesprochen Poretsch
Fuskulin gesprochen Fuschkulin
Mokrice gesprochen Mokritsche
Ucka gesprochen Utschka
Delnice gesprochen Delnitsche
Opatija gesprochen Opatja
Persici gesprochen Persidschi
Isici gesprochen Isitschi
Cres gesprochen Sres
Losinj gesprochen Logschin
Rovinj gesprochen Rovinn
Klostar gesprochen Kloschtar
- Kategorie: Tourentagebücher
Over the hills and far away...
Urlaubsreise von Kathrin und Andreas Lange
in die Toskana und die Dolomiten
vom 21.08. - 03.09.2007
Diesmal schon mit etwas mehr Routine und 2 Motorrädern ...
BMW R1150 GS (bekannt als die Gummikuh - Q) und die kleine Schwester BMW F 650 GS (tiefergelegt für die Kürzeren von uns).
Die Q wurde seit unserer letzten grossen Tour mit einigen neuen Features ausgestattet. Lenkeranschlag von Touratech, Garmin zumo 550 - damit man sich nicht verfährt :o) und ein Alu-Kofferset von Touratech (das Sondersystem). Ach ja ... eine Bagster Tankschutzhaube haben wir auch noch bei ebay ersteigert (die gibt es sogar in der passenden Farbe)
Unsere aufgezeichneten Touren sind hier verlinkt und können mit GoogleEarth angeschaut werden:
Strecke von Deckenpfronn nach Vada (Toskana)
Strecke von Vada nach Canazei (Dolomiten)
Strecke von Canazei nach Deckenpfronn
21.08.2007 - Start
Irgendwie isses mal wieder später geworden.. statt 14:00 Uhr geht's gegen 16:00 Uhr endlich los.. man, immer diese Trödelei. Egal: Iss ja schließlich Urlaub. Unser Tagesziel haben wir trotzdem fast geschafft.. fehlt halt 'ne Stunde.
Sind jetzt ca. 20 km vor Füssen, 5 km vor Wald. Ein niedliches Bauernhaus. Andi hatte ein Schild „Ferien auf dem Bauernhof“ gesehen.. und im Anblick des kommenden Regens ist die Frage „Wollen wir mal gucken?“ eher ein Floskel. Also nix wie hin: Die Leute des erwähnten Hofes hatten zwar nichts mehr frei, aber die „Nachbarin“... mir nix Dir nix wird diese auch sofort per Telefon geordert und kommt „angeflogen“ aus dem 5 km entfernten Örtchen und eskortiert uns zu Ihrem Hof.
So sitzen, ähm liegen, wir jetzt hier. Haben in Wald gegessen und sind pünktlich zum Gewitter wieder hier eingekehrt. Glück gehabt: Nur ein bissel nass geworden.. zum antüddeln der Regenkombis war keine Zeit mehr .. lach. Ansonsten hat die Fahrt hier runter ganz gut geklappt.. ein wenig Regen, am Ende Sonne und jetzt, naja, Nachts halt Gewitter.. Iss ne interessante Erfahrung in den Bergen Gewitter zu erleben.
22.08.2007 - Bauernfrühstück
Eine Nacht voller Mücken liegt hinter uns.. 2-3 mal Licht an und auf Jagd gehen. Nu isses gleich Frühstückszeit und dann geht's auf die Piste. Geschlafen haben wir zum Glück trotz der Mücken noch. Bin ja mal gespannt was die Nacht kostet. Wow: 35,00 € Übernachtung und Frühstück (im Wohnzimmer riecht es irgendwie nach Kuhstall). Schließlich stehen die Motorräder auch noch in der trockenen Scheune .. da kann man nicht meckern.
09:30 Uhr Sachen packen 10:00 Uhr Abfahrt, Tanken, ab in die Berge .. also die richtigen Berge.. übers Timmelsjoch rübber nach Italia. Kati iss aufgeregt .. Feuerprobe :-S Wir passieren die österreichische Grenze in einem Tunnel. Eine herrlich bergige Landschaft begrüßt uns. Dann nähern wir uns Sölden und damit auch dem Timmelsjoch.. Katis Herzschlag steigt. Die ersten Kehren der Glückseligkeit liegen hinter uns. War doch gar nicht so schlimm .. Wir stehen an der Mautstelle. Aber irgendwie isses komisch: Wir befinden uns auf 2105m Höhe - der Pass soll doch auf 2509m sein !? Andi scherzt: „Da kommen jetzt bestimmt die richtigen Kehren und dann stehen wir in den Wolken“ - sein Blick streift über die Berge zu unserer Rechten, die wolkenverhangen sind. Also zahlen und weiter geht's.. einfach 11,00 € + Aufkleber. Erste Kehre, zweite Kehre .. Andi grinst.. die Wolken kommen näher. Nach der 9. Kehre von Andi keine Spur. Zum Glück hat die GS ein großes Rücklicht. Wir fahren mitten in den Wolken. Der Blick nach unten zeigt ein bizarr schönes Bild: Wir sehen durch die Wolken, dass tiefer liegende Berge von der Sonne angestrahlt werden während wir hier fast die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Die italienische Grenze passieren wir im Blindflug. Jetzt geht es wieder bergab. Unendlich viele Kehren.. und irgendwann die sagenumwobenen italienischen Tunnel.. einfach nur dunkel.. ich folge blind Andis Rücklicht und hoffe, dass es hier keine Schlaglöcher gibt.
Den Berg wieder runtergeschraubt gönnen wir uns erstmal einen Kaffee. Die vielen Fotos, die wir machen wollten mussten irgendwie dem Fahrspaß weichen.. vielleicht ja beim nächsten mal. Kati ist stolz .. grinst und genießt den Koffeinschub. Wir gondeln die Landstraße gen Süden.. in der Hoffnung die geplante Strecke für heute noch zu schaffen. Merano - Bozen - Trento .. hier kommt uns wieder Regen entgegen. Es ist jetzt 18:00 Uhr.
Wir entscheiden uns hier in einem Hotel zu übernachten. Grad die Moppeds in der Tiefgarage beginnt der Regen. Puh, Glück gehabt. Bifi, Bier + Tüte Schlaf.
23.08.2007 - Gardasee die Erste
Es hat die ganze Nacht geregnet, jetzt sieht das Wetter durchwachsen aus, die letzten Wolken hängen buchstäblich in den Bergen. Trento - Vada steht heut auf dem Plan. In Vada ist unser Campingplatz, gebucht. Unser Plan soll uns am Gardasee vorbeiführen - auf der Straße 249 wollen wir das östliche Ufer passieren.. so weit der Plan.
Leider müssen wir aber eingestehen, dass wir es heute nicht nach Vada schaffen, wenn wir am Gardasee direkt entlang fahren wollen. Also entscheiden wir uns schweren Herzens die restliche Strecke von 530 km auf der Autobahn zu bewältigen. Gardasee ist erstmal verschoben auf die Anfahrt/Rückfahrt in die Dolomiten.
So geht es aus den Dolomiten und Südtirol übers Flachland - gähn, wie langweilig und ermüdend - ins Hochland von Ligurien. Hier gibt es endlich wieder Berge und ein wenig Abwechslung. Wir schlängeln uns über Brücken und durch Tunnel in die Toskana.
Kaum passieren wir das Schild „Toskana“ kommt die Sonne zum Vorschein und die typisch toskanische Landschaft liegt vor uns. Kurz vor 18:00 Uhr endet die Autobahn mit einer stattlichen Gebühr von mehr als 26,00 €/Motorrad. Der Rest geht über Landstraßen. Punkt 18:00 landen wir in Vada. Dreimal im Kreis durch Klein-Las Vegas und dann doch noch unseren Campingplatz aus den unzähligen herausgefunden.
Endlich angekommen erfahren wir, dass es wohl bis 15:00 Uhr in Strömen geregnet hat und eigtl. niemand damit gerechnet hat, dass wir heute ankommen. Da haben wir wohl die Sonne mitgebracht :o) Hihi. Zelt aufbauen, Motorräder auf den abgeschlossenen Parkplatz (50 m Luftlinie), Grundversorgung hergestellt (Heineken und trock'ne Brötchen :-S) .. das wars für heute. Feddich. Schlafen.
24.08.2007 - Ruhetag
Der Tag begrüßt uns mit zögerlichen Sonnenstrahlen. Kurze Zeit später werden die Wolken dichter und es regnet leicht. Frühstück im Zelt. Macht nix. Wollten heut eh abhängen. Mit einkaufen, „wandern“, Karten spielen und Faulenzen retten wir uns über den Tag. Morgen soll es besser werden. Am Meer waren wir auch schon: Das Wasser ist schön klar und warm. Der Strand - naja. Abends probieren wir den lokalen Rotwein und essen Nudeln, Arrabiata und lecker Salat.
25.08.2007 - Volterra
Aufstehen bei Sonnenschein.. kurz vorm Mittag zieht es sich wieder zu. Wir beschließen Motorrad zu fahren. Ziel der Reise soll Sienna sein. Auf dem Weg dahin ggf. ein Abstecher nach San Gimignano. Über Cecina fahren wir auf die S68. Irgendwie haben wir jedoch überhaupt keinen Spaß, da durch verschiedene Baustellen entlang der Stecke lediglich 50 km/h erlaubt sind. Durch die mittlerweile drückende Hitze und den fehlenden Fahrtwind ölen wir bereits nach wenigen Kilometern wie in Sardinien. Um es kurz anzumerken: Auf Sardinien hatten wir normale Motorradbekleidung, wie sie bei uns fast immer zu tragen geht - hier haben wir heute extra Sommer-Motorradbekleidung !!
Nach ca. 20 km halten wir an, um den Flüssigkeitsspiegel wieder aufzufüllen. Bei der kurzen Debatte, die sich am Straßenrand ergibt, fragen wir uns mehr und mehr, was einen Motorradfahrer an der Toskana reizt ?! Wir entschließen uns trotzdem für die Weiterfahrt nach Sienna - so schnell geben wir ja nicht auf..
Verrückt !! Zwei Kurven weiter ändert sich die Landschaft schlagartig: Vor uns breitet sich ein Berg aus, zu dessen Spitze mindestens ein dutzend Kehren führen. Aus der Ferne erkennt man bereits eine Art Festung, die oben auf dem Berg liegt. Es handelt sich um das Städtchen Volterra. Von der Freude gepackt schruppt Andi hemmungslos den Berg hinauf.. wenn auch teilweise im Gegenverkehr, da die Kehren extremst eng sind. Kati fährt souverän und gelassen hinterher.
Oben angekommen parken wir die Bikes und erkunden Volterra zu Fuß. Faszinierend schön - wie wir beide feststellen.. Nun rennt uns die Zeit davon. Bei einem Cappu beschließen wir wieder gen Vada zu fahren, da der Himmel mittlerweile wolkenlos ist und die Temperatur noch weiter gestiegen. Auf dem Rückweg stellen wir um auf „italienischen“ Fahrstil. Mit anderen Worten: Wen interessiert eigentlich was auf diesen Schildern am Straßenrand steht? :o)
Unser Plan wird jäh zunichte gemacht, als vor uns ein Wagen der Carabinieri auftaucht und uns fast den ganzen Weg nach Vada voraus fährt. Die haben bestimmt eine Klimaanlage in Ihrem Auto.. Ausgelaugt erreichen wir unseren Campingplatz und gönnen uns - nach einer ausgiebigen Dusche - ein Abendessen im Restaurant. Noch ein paar Biere als Einschlafhilfe und wenig später gehen die Lichter für uns heute aus.
26.08.2007 - Schweizer
07:00 Uhr in der Frühe.. Kindergeschrei.. Panik!!.. Was ist denn hier los? .. Ach: Wir haben neue Nachbarn - aus der Schweiz. Na toll.. eine Stunde hätten wir schon noch gern geschlafen. Was solls - raus aus dem Zelt und Kaffee gekocht. Das schöne Wetter setzt sich heute wohl durch, so dass wir beschließen einen Tag Pause einzulegen. Da es relativ windstill ist, wissen wir, dass Motorrad fahren heute sicherlich kaum Spaß bringt. Wir nutzen also den Strand des Campingplatzes und bewegen uns so gut wie gar nicht. Muss ja auch mal sein.
27.08.2007 - Elba
Es ist Morgens 10 Uhr schon 25°C im Schatten. Zum Glück weht ein bissel Wind. Wir überlegen seit gut einer Stunde was wir nun tun. Heute wollten wir nach Elba.. aber das ist jetzt schon sooo warm. Ein Blick auf die „Wetterkarte“ der Rezeption zeigt uns, dass es auch die kommenden Tage nicht wirklich kühler wird. Da wir noch nicht wissen ob es morgen doch bewölkt wird, beschließen wir unseren Kram zu packen und zu fahren. Also gesagt - getan: Moppedsachen an, Badesachen, Trinken, los.
Wir fahren nur mit der „Großen“ - will ein paar Fotos machen unterwegs und es ist sicherlich auch preiswerter. Gegen 11:00 Uhr sitzen wir in Piombino in McDonalds (unser erster in diesem Urlaub :-D). Eine Stunde später geht weiter in Richtung Hafen.. Moby Ferries.. ob es diesmal was wird mit Moby zu reisen? 5 Minuten später wissen wir es: NÖ! Die wollen 87,00 € für 2 Mann auffm Mopped hin und zurück! Ich frag mal vorsichtshalber noch ein zweites mal.. sie zeigt mir die Zahlen auf Ihrem Monitor. Das ist uns dann doch ein bissel zu viel. Die spinnen doch. Für das doppelte des Geldes sind wir vor einem Jahr nach Sardinien übergesetzt, wenn auch nicht mit Moby.
-- Jetzt wo ich hier sitze und das alles aufschreibe, schau ich einfach mal was das Übersetzen bei Moby eigentlich kostet .. 7,00€/Person + 1,00€ für's Motorrad, in der Hochsaison 15,00€/Person und 28,00€ fürs Motorrad .. das hätten wir sogar noch gezahlt. Unfassbar --
Schimpfend wir die Rohrspätze ziehen wir wieder ab.. wollten die Fähren für die 30 Minuten doch nicht mieten.. grummel. Also fahren wir bei mittlerweile 36°C zurück zum Campingplatz und suchen uns dort ein schattiges Plätzchen. Schade.. waren doch schon fast da.. auf Elba.
28.08.2007 - Strandtag
Heute hatten wir einen wunderschönen Strandtag. Lecker Frühstück, Duschen, gegen 12 am Strand.. die Italiener kommen grad wieder auf dem Zeltplatz an. Schön, haben wir eine bissel Platz. Wollen eh nicht lange dort bleiben. Also.. Sonnen, Baden und zurück in den Schatten. Nachher gehen wir nochmal. Jetzt erstmal 'nen Espresso und ein paar Kekse.. Oh, die Espressomaschine muss abgewaschen werden.. Andi sagt, er macht das. Na gut, geh ich halt nach den Moppeds schauen..
Hm. Die Gummikuh steht verdammt schief, irgendwie mehr als gestern. Aber sie stand ja bis jetzt, wird schon nix passieren. Sag's Andi beim Kaffee - danach gehen wir nochmal gemeinsam hin.. und das war auch gut so: Beide Maschinen liegen auf rechts. So eine SCHEISSE !! Nach Sprit riecht zum Glück nichts. Erstmal die Q aufheben. Schadenbegutachtung: Andis rechte Armaturen sind nach oben gedreht, die Bremsflüssigkeit tritt aus beim drücken der Handbremse.. also alles einmal losmachen und ordentlich fest drehen.. geht wieder. Sonst scheint bei der Q alles in Ordnung zu sein. Jetzt die Kleene aufheben: sieht gut aus. Der rechte Griff steckt ca. 5 cm im Boden. Gras entfernen, feddich. Der rechte Koffer wackelt.. abbauen. Halterung vorn nach innen gedrückt und Haltebügel vorn hat den Plastikkoffer eingedrückt. Also Halterung wieder rausgebogen, Rest ignoriert.. hält wieder, wackelt nicht mehr.. auch feddich.
So, dieser Tag ist jetzt irgendwie um. Zum Glück haben wir das nicht erst morgen früh „gefunden“ - am Abreisetag. Bei 35°C im Schatten wären wir gern nochmal baden gegangen. Das Mittelmeer war heut so schön warm.. So blieb uns nur noch die Dusche und ein Abendspaziergang durch den Pinienwald ans Meer.
29.08.2007 - Abfahrt nach Salo
Heute brechen wir auf. Es ist mal wieder ganz schön warm. Wir machen langsam. Der Korsika- Tag „Positiv Denken“ ist uns noch gut im Gedächtnis. Gegen 12:00 Uhr geht es los.. man ist das warm. In der nördlichen Toskana und Ligurien wird es angenehmer.
Ca. 19:00 Uhr sind wir in Salo. Salo ist ein kleines, schönes, typisch italienisches Städtchen im Südwesten des Gardasees. Nun noch ein Hotel finden. Sind ja an einigen vorbeigefahren, kann ja nicht so schwer sein.. naja, erstes Hotel: Absage. Dann eine Stunde suchen. Gegen 20:00 Uhr finden wir dann eines: 190,00€ ! Ok, wir sind fertig und müde. Dafür bekommen wir eine Badewanne und einen wunderschönen Blick auf den Gardasee. Schnell Klamotten wechseln, keine Zeit mehr zum duschen, 21:00 Uhr macht die Küche zu.. außer Frühstück und ein Baguette hatten wir heute noch nix zu essen.. Komischer Laden hier, voll Etepetete. Das ist ja ätzend. Naja. Flugs was gegessen, Flasche Rotwein für 23,00€ getötet und ab aufs Zimmer - Badewanne, Tiefschlaf.
30.08.2007 - Gardasee die Zweite
Heute wollen wir uns 18:00 Uhr mit einer Gruppe Motorradfahrer aus Hannover, mit denen wir schon des öfteren unterwegs waren, in Canazei in den Dolomiten treffen. Nach einem enttäuschenden Frühstück in diesem völlig überteuerten Hotel - es gab nur Fertigfraß und Kaffee, der schmeckte wie Instand-Kaffee - zeigt sich der Gardasee von seiner „nassen“ Seite. Ein Gewitter jagt das nächste. Der Regen ist so heftig, dass wir die Bäume vorm Hotelzimmer fast nicht mehr sehen .. 5m ?!
Wir zögern unsere Abfahrt hinaus bis Mittag. Gegen 12 regnet es nicht mehr und wir machen uns fertig. Da die nächsten Wolken schon wieder an Berg zu sehen sind, ziehen wir die Regenkombis gleich drüber. Nach ca. 10 km holt uns der Regen ein. Na das kann ja lustig werden. Zum Glück sind es nur 138 km bis zur Spitze des Gardasee's. Die nächsten 50 km waren die abenteuerlichsten unseres Lebens.. diese eigentlich sehr schöne Route direkt entlang des Westufers des Gardasee's dauerte fast 3 Stunden: Staus in jedem Tunnel und auch außerhalb, Regen ohne Ende, Gewitter, Berge die in den Tunnel gerutscht sind oder auf Straßen lagen und uns „offroad“ weiter trieben. Man, man, man. Gegen 15:00 hört der Regen auf.
Wir sind am nördlichen Ende des Gardasees angekommen. Erstmal 'nen Cappu. Ob die anderen auch so Scheisswetter haben? Weiter geht's! Nun wird es schön. Das Navi leitet uns nach Trento über die SS612, auf schöne einsame Bergstraße durch niedliche Dörfer und tolle Weinberge durch's Trentino. Nochmal tanken und dann Endspurt nach Canazei. Je näher wir Canazei kommen, desto mehr Touristen. Irgendwie nervig. (Nur noch 13°C.. brrr.)
Nun ja, durch Canazei weiter Richtung Pordoi.. Kehren und Kehren.. sind wir hier richtig? Wir fragen.. ja, wir sind richtig: Noch ca. 1 km und dann rechts abbiegen und dann nochmal 2 km.. wieder Kehren. Man bin ich fertig.
Gegen 19:00 Uhr endlich da. Micha, Heidi und Martin stehen schon draußen. Yuppie!! Wir sind richtig. Die anderen sind noch nicht hier.. hatten eine Reifenpanne unterwegs an einem Motorrad, die sie 2 Stunden aufgehalten hat. Ok. Einchecken, umziehen, Bierchen. Kurz vor 20:00 Uhr ist der Rest der Truppe auch da. Suppi. Ach ja, das Hotelzimmer ist 1A .. groß, hell, mit schönem Ausblick, Balkon (umlaufend für alle) und großem hellen Badezimmer mit Badewanne. Das Essen am Abend ebenso lecker: Vorspeise, 1. Gang, 2. Gang, Nachtisch. Wir erfahren unter anderem, dass auch alle anderen im Regen angereist sind.. also egal aus welcher Richtung - Slowenien, Italien und Deutschland - heut gab es für alle Regen.
Noch 1 ½ Bierchen für jeden und dann kurz nach 12 ab ins Bett. Morgen erste Tour.. ich fahr wohl bei Andi mit :-S .. die Kehren heute waren noch nicht so mein Fall. Für die ganz „Heißen“ gibt's auch schon eine Tour vor dem Frühstück - oh nee, das ist nicht unser Fall. Wir schlafen lieber ein bissel aus.
31.08.2007 - Kardan
06:30 Uhr - Andi wird jäh aus dem Schlaf gerissen.. LKW's fangen an Schotter zu transportieren. Schnell Fenster zu und weiter ratzen bis 08:00 Uhr. Nu lecker Frühstück und dann los.. die Sonne scheint. Als wir grad am Tisch sitzen gleich die erste Hiobsbotschaft-Botschaft: Heute morgen haben sich 6 Moppeds aufgemacht in die Berge und eins geht kaputt.. Micha's Kardan tropft.
So ein Ärgernis. Können die beiden heute nicht mitfahren. Hoffentlich bekommt er es noch repariert - es ist Freitag. Martin und Frau bleiben bei den beiden, Martin will dann Micha in die Werkstatt begleiten. Als wir gegen 10:00 losfahren telefoniert Micha noch rum wegen einer Werkstatt. Abends erfahren wir dann, dass das „begleitete“ Fahren nicht mehr funktioniert hat und Micha samt Motorrad nach Trento gebracht wurden per ADAC. Nun ist alles wieder repariert und die Motorrad-Welt ist wieder in Ordnung. Morgen können also alle wieder mitfahren. Ich habe mich entschlossen mein Motorrad für die kommenden 3 Tage in der Hotelgarage zu lassen. Hier mit den Männern mithalten zu wollen ist mir zu anstrengend. So fahre ich bei Andi mit und mache Fotos, auch während der Fahrt. Da haben dann auch alle was von.
Unsere Tagestour war super schön.. Berge, Berge, Berge.. Kehren, Kehren, Kehren.. 100 waren es bestimmt und mindestens 3 Pässe ... Andis Handgelenke schmerzen ein wenig. Gut, dass wir Arnikasalbe dabei haben. Abendessen , Bier'chen, 22:30 Uhr machen wir die Biege. Flugs in die Wanne, halbtot ins Bett. Feddich. Tracks sind alle auf dem Garmin. Das können wir dann zu Hause in Ruhe auswerten.
01.09.2007 - Eis essen und Murmeltiersalbe für Kuddel
Andis Handgelenke tun nicht mehr weh, sein Rücken ein wenig. Die Sonne scheint wieder. Das Wetter meint es gut mit uns. Christoph, unser Organisator und Tourguide, sagt, dass es heute ein wenig ruhiger wird - wir wollen nach Belluna in eine ausgesuchte Eisdiele und auf dem Rückweg Murmeltiersalbe kaufen. Wir bleiben wieder hinter ihm in der „langsamen“ Gruppe. Da wir mehr als 20 Motorräder sind, teilen wir uns in 2 Gruppen auf. Der Anfang ist echt ruhig - 2 schöne Pässe, weniger Kehren, schöne Kurven.
Beim ersten Halt begutachten der Guzzi - Achim traut sich nicht mehr zu bremsen- vorderes Radlager hin. Da kann leider nur noch der ADAC helfen. Rudolf bleibt bei Ihm.
Wir schlängeln uns weiter durch die Berge. Das ist echt eine schöne Strecke. Der Weg führt uns durch schnuckelige Dörfer mit engen Gassen, typische norditalienische Tunnel ;-), vorbei an einem See bis nach Belluna. An dem See, ca. 20 km vor Belluna, treffen sich beide Motorradgruppen und wir fahren alle gemeinsam den Rest der Stecke.
Das gesuchte Eiscafé finden wir zwar nicht, aber ein anderes auf einer Art Marktplatz. Hier finden alle Motorräder Platz und das Eis hier ist auch sehr lecker. Danach soll der Heimweg ähnlich dem Hinweg werden.. sagt unser Tourguide. So genießen wir alle unseren Eisbecher und machen uns auf den Heimweg.
Grad wieder in den Bergen kommen uns hupend und winkend Autos und Menschen entgegen.. wir verstehen erst nicht.. dann sehen wir es: Eine Herde Kühe kommt auf uns zu. Blicke links und rechts - schnell nach links in die Einfahrt.. das war knapp. Fotoapparat raus ! Als wir uns umsehen bemerken wir, dass es nicht alle geschafft haben wegzukommen, sondern einfach nur am Straßenrand stehen bleiben konnten und nun der Rindviecher harren müssen. Die nächsten Kilometer in die Berge werden ziemlich gefährlich - die Kühe kamen wohl vom Bergkamm und so ist nun die Straße mit ihren Fladen verziert. Das ist in den Kurven eine ziemlich rutschige und ebenso gefährliche Angelegenheit.
Irgendwie steigt die Anzahl der Kehren mit der Uhrzeit! Zwischendurch auf dem Falzajoch Murmeltiersalbe für Kuddel kaufen (Die gibt's auch auf dem Pordoi.. haben wir einen Tag später festgestellt.) Als letztes übers Sellajoch flugs zurück ins Hotel. Mir tun die Knie weh und Andi der Rücken. Es ist kurz nach 19:00 Uhr.. da haben wir locker Zeit für 'ne Runde in der Badewanne :-D ... Trotz guter Vorsätze isses mal wieder bei Rotwein und Quatscherei halb 12 geworden.. nu aber ab in die Falle. Morgen Pause.
02.09.2007 - Chillout-Day
15:30 - wir sitzen bei Cappuccino und Apfelkuchen auffm Pordoi im Sonnenschein. Haben's heut gemütlich angehen lassen. Andis Rücken ist noch nicht wieder ganz in Ordnung. Alle anderen haben sich heute in 3 kleinen Gruppen auf die Moppeds geschwungen. Außer Achim - die Guzzi steht in Bozen und wird hoffentlich am Montag noch repariert. Ansonsten muss er sie wohl defekt mit auf den DB-Autozug nehmen, damit er wenigstens bis Hildesheim kommt mit den anderen. Morgen ist Abreise - den Tag Pause können wir gut gebrauchen.
Wir holen also meine Koffer aus der Garage und ich fang schonmal an die Campingsachen und Schmutzwäsche zu packen. Dann wird es morgen bei der Abreise nicht ganz so hektisch. Andi flüchtet in die Badewanne .. passt schon.
Gegen Mittag aufs Pordoi und das Denkmal suchen. Andi hat es vor unserem Start von zu Hause gefunden in unserem Dolomiten-Buch. Wir lassen das Motorrad also am Joch stehen und laufen die 2 km zum Denkmal. Man kann zwar auch ziemlich weit hoch fahren , aber ein bissel Bewegung in den Beinen tut mal wieder gut.
Irgendwie ist die Stimmung immer gedrückt an solchen Denkmälern. So viele junge Männer, derer man hier gedenkt. Unvorstellbar, dass in diesem Höhen Kämpfe stattgefunden haben..
So, 16:00 Uhr, zweiter Cappu - die Sonne trocknet unsere durchgeschwitzten T-Shirts - und dann wieder runter ins Hotel. Abends noch flugs weiter vorgepackt, dass schonmal meine Koffer wieder ans Motorrad können, Rolle noch drauf, angeschnallt .. 650er fertig. Andi gebadet und nochmal eingesalbt, dass der Rücken sich wieder erholt.
Beim Abendessen vermissen wir eine Gruppe Motorradfahrer - ein Anruf klärt, dass sie wohl erst gegen 21:00 Uhr ankommen werden. Haben sich ein wenig vertan ;-).. 400 km in den Dolomiten iss ja auch nicht wenig!
03.09.2007 - Heimreise
Es ist wie immer .. man freut sich auf zu Hause und ist dennoch traurig, dass es schon vorbei ist. Wir verabschieden die Nordlichter gegen 10:00 am Hotel. Sie fahren jetzt noch ein paar Pässe ab und bewegen sich heut Abend ab Bozen mit dem DB-Autozug nach Hildesheim. Ein Fahrer reist an den Gardasee seiner Familie hinterher .. Neid.. und wir machen uns auf den Weg Richtung Österreich.
10:30 Uhr Abfahrt, 50 km bis zur Autobahn. Ein paar Kehren übers Sella, seichte Kurven am Berg. Dann auf die A22. Wir bleiben auf der Autobahn, da wir schnell vorankommen wollen. Zuerst wollten wir noch einen Tag in Österreich bleiben, aber irgendwie hat keiner mehr Lust die Sachen nochmal von den Motorrädern zu schnallen. Außerdem haben wir im Wetterbericht gesehen, dass es oberhalb 1000 m Schnee gibt und in Deutschland das Wetter erst recht nicht berauschend wird.
So langsam wird es wieder Zeit für das eigene Bett. Also fahren wir in Richtung Brenner, Innsbruck, Fernpass und landen kurz vor Füssen in Deutschland. Bis Innsbruck hatten wir fantastisches Wetter, dann wurde es kühler und nach dem Tunnel in Deutschland angekommen müssen wir den ersten Parkplatz nutzen, um schnell unsere Regenkombis anzuziehen bevor es richtig anfängt zu schütten. Dieser Regen begleitet uns auch tatsächlich bis nach Hause .. 250 km Dauerregen. Es will einfach nicht aufhören. Wir haben so arg Aquaplaning, dass wir langsamer fahren müssen. Das ist echt anstrengend.
Bei Ulm machen wir die zweite Pause: die Goretex-Handschuhe sind bei diesem Regen nach 3 Stunden nun auch durch. Die Regenkombis waren ihr Geld wert.. alles trocken drunter. Ein anderer Motorradfahrer aus Stuttgart kommt auch aus den Alpen und ist jetzt schon bis auf die Haut nass.. er hatte nur eine Jeans an und Motorradjacke - armer Kerl. Aufgeben und Hotel suchen? Nix! Den Rest schaffen wir jetzt auch noch. Gesagt, getan .. Kaffee, Zigarette, weiter .. Kurz vor 19:00 Uhr sind wir daheim. Und man mag es nicht glauben - just an der Autobahnabfahrt hört der Regen auf. 10 km ohne Regen.. super.
Zu Hause angekommen schnallen wir noch die Koffer und Säcke von den Moppeds, schleppen uns ins Haus, holen für jeden eine Badewanne aus dem Keller und laden unsere Motorradsachen drin ab, trockne Sachen an.. Bier'chen, Fernsehen, Füße hoch .. Daheim :o)
- Kategorie: Tourentagebücher
08.08.2006 - Start
... aber heute ist erst der 07. ... Gepackt, getestet, für gut befunden... Route grob angeschaut, Campingplätze geortet, Karten sortiert... noch ein Bierchen trinken...
22:30 Uhr - Sonnenmilch? Papiere?
Start bei 11778 km auf dem Tacho. 13:41 Uhr auf der Autobahn. 14:05 Uhr erster Regenguss!
14:45 Uhr Pause, Sicht unter 20 Meter - Regen! Kaffee/Essen in Neckarburg-West. Jägerschnitzel, 2 Cappu und eine Brezel.
Der erste Tag endet kurz vor 17:00 Uhr in Singen... hinterm Berg wartet schon wieder Regen.
Taff auf Pro7, zwei Folgen Simpsons, Grieche, Bierchen aus dem Automaten für 1,50€ im Hotel Lamm um 21:30 Uhr - DZ für 99,-€/pro Nacht + Garagenplatz ;-)
09.08.2006 - Anreise
10:19 Uhr ruff auffe Bahn 10 Minuten später an der Grenze zur Schweiz.
11:15 Uhr kurze Pause in Zürich für und weiter.
13:15 Uhr beginnt es in Swyz zu regnen.
Wieder umziehen (Fleecejacke/Handschuhe) und weiter in Richtung Gotthard.
14:45 Uhr 17 Kilometer Gotthard Tunnel liegen hinter uns. Auf der Gegenseite 4-5 Kilometer Stau. Im Tunnel hatten wir zum Glück kein Stau - da drinnen waren es geschätzte 35°C!
Erstmal was essen. Nudeln für Kati und ne Wurst für Andi + 2 Cappu ...macht 22,35€. =)
Nu is Urlaub.
Wie das wohl noch weiter geht? Heute noch bis Genua - bis Lugano erstmal 80 Kilometer Berge. Vielleicht wird es ja doch noch ne Nachtfähre bis Sardinien...wenn nicht dann schau'n wir mal.
Ach ja... Schweiz war zwar Regen, aber die Landschaft atemberaubend.
Wir vermuten, ab jetzt nur noch Sonne ;-)
16:30 Uhr - Italienische Schweiz - und Regen... UND WIE!
Rausfahren, umtüddeln, Baum giessen - weiter.
Lugano - Regen. Jetzt Kniegass... Licht am Horizont...etwa Sonne?
17:15 Uhr - Oberitalien, Regen abgehängt. Zeit zum tanken und Kippe.... Tropfen!?! WEITER.
Milano liegt nun hinter uns (18°C). Vor uns blauer Himmel mit Schäfchenwolken.
17:30 Uhr - Riesige Regentropfen - so ein Mist. Nächste Tankstelle raus - da gibt’s bereits ein Bikertreffen. Autobahn förmlich unter Wasser. Mc Donalds? Nee, kein Hunger.
Hat nu aufgehört zu regnen. Sachen bleiben an - BASTA. Los und - was schon - Regen ... egal - weiter. Gegen 19:00 Uhr ca. 80 Kilometer weiter in Richtung Genua - Berge (wieso Berge?). Also nix wie rein... Genua wir kommen: 1000 Serpentinen und wilde Überholmanöver im Gebirge. Andi fliegt - die GS macht treu alles mit.
Wilder Beschilderung und Gefühlen Richtung Fähre gefolgt. STAU - mist - Chaos... aber wohl alles üblich... Eingereiht in die Autokolonne wurden wir als Motorradfahrer vorbeigewunken. Am Schalter doof gestellt: „Hab kein Ticket - kann ich das nicht hier kaufen?“ Wildes gefuchtel als Antwort - hm, also nicht. Rechts raus und erstmal Tickets besorgen.
Mittlerweile 20:30 Uhr bei satten 29°C. Regensachen haben wir natürlich brav angelassen - schwitz... dehydriert...
Kati rennt los - Tickets bei Moby - nix - completto fullo! Am Nebenschalter geht’s weiter. BINGO!
Mit Grandi Navi Veloci (Grimaldi Lines) für 178,50€ über Nacht nach Porto Torres.
20:42 Uhr Kati ist stolz wie Oskar...sauteuer - aber egal. 12 Stunden Nachtfähre nach Sardinien.
Andi wieder zum Schalter - Aufkleber für die Fähre und ab zum Pier 6. Anziehen und weiter - Fähre suchen und dabei fast vorbeigeschossen. Ein freudlicher Italiener zeigt uns den Weg. Kati muss laufen während Andi auf Deck D(4) fährt. Kati wartet auf Andi: 21:05, 21:10, 21:15... Andi schnauft die Treppe rauf. Motorradsachen, Fleecejacke - hat ja oft geregnet - zwei grosse Rollsäcke und ein kleiner, sowie Tankrucksack und Helm...boah.. Kati wartet auf Deck 6 an der Rezeption. Endlich er ist wieder da... und nu? Wohin? Deck 9 sagt uns die Stewardess - na Danke auch. Lift? Ja - bis Deck 7. Schrei, tropf... also Treppen, und die sind gut verteilt.
Irgendwann auf Deck 9 - wohin nun? Keine Ahnung...irgendwo alles fallen lassen und erstmal die Klamotten aus und etwas trinken. Andi und Fähre laufen gegen 21:25 Uhr aus... hm italienische Uhren ticken wohl schneller - geplante Abfahrt war 21:30 Uhr. SCHEISSEGAL.... Nochmal Tickets raus.... ach so... im Raum „Capri“. Umgezogen und Krempel dort abgeworfen. Jetzt erstmal an die frische Luft - trocknen und eine rauchen ;-) Kati zieht los und besorgt was zum essen: Baguettes und Melone ... hmm lecker. Andi grinst im Kreis. Essen, nochmal rauchen, Bierchen und ab ins 'Bett'.
10.08.2006 - Ankunft Sardinien
Es ist 0:30 Uhr - Andi schläft aufrecht. Kati nutzt ihre geringe Länge auf zwei Sitzen.
1:15 Uhr - Andi wieder wach - mist! Hm, nochmal auf Deck eine qualmen. Wieder zurück am Platz: Pennen impossible (5 - 6 Handies klingeln abwechseln und einer schnarcht)... schlimmer ist jedoch der grässliche Gestank von Andis Stiefeln. Andi droht zu ersticken.
2:30 Uhr - Andi wieder auf Deck. Korsika im dunklen vorbeiziehen sehen. Den Bierleichen beim Kotzen zugehört.
4:45 Uhr - Ein bisschen schlafen wäre nicht schlecht. Wieder zurück zum Platz. Aber diesmal Stiefel anlassen ;-) Kati ratzt wie ein Engel - die Handies leider nicht.
6:15 Uhr draussen ist es schon hell, Andi erwacht. Ab auf Deck - Sonnenaufgang bewundern und 'frische Luft' schnappen. Wann kommen wir eigentlich an? Denk mal gegen 7:00 Uhr...
7:00 Uhr kein Land in Sicht - Pöh, gehen wir halt frühstücken. Zwei fast kalte Cappucino und ein Schokocroissant... noch ein Cappu (diesmal warm) aber noch immer kein Land. Zurück aufn Sitz.
Durchsage: 9:00 Uhr Ankunft - na dann... noch mal ratzen.
8:15 Uhr - Andi schläft tief und fest - Land in Sicht. Hafen vorn und Inseln steuerbord. Andi wecken, antüddeln warten, gucken, warten... ca. 9:40 Uhr im Hafen 'eingeparkt'. Im Gedränge in die Garagen - Moped bepacken, losfahren - endlich frei. :o)
Sardinien wir kommen!
Ankunft in Porto Torres - man ist das hässlich hier. Verfallene Industrieruinen. Auf zu Mc Donalds... Olbia oder Sassari? Sassari 20 km - ok, nehmen wir.
30 Minuten im Gedränge stop and go durch Porto Torres. Sassari - genauso hässlich. McDonalds gefunden - jupiii Essen & Cappu. Strecke ausgucken nach Olbia...
Weg nach Olbia: Von Sassari auf der 131 nach Nuoro. Bei Codrongianos auf die 597/199 Richtung Olbia. Rund 100 km quer durch das verbrannte Innenland von Sardinien. Die Strassen sind gut ausgebaut, aber keine schattigen - ach was red ich - überhaupt keine Rastplätze. Nur Nothaltebuchten und Tankstellen auf der falschen Seite - ohne Möglichkeit der regulären Anfahrt.
In Olbia von anderer GS überholt worden und dummerweise hinterhergefahren - Herdentrieb, shit!
Tank fast leer und jetzt noch verfahren. Kati sieht im vorbeifliegen eine Agip Tankstelle. Runter von der Schnellstrasse und rauf auf die verlassene Tankstelle. Erstmal dringend was trinken und ausruhen - der Wasserverlust hat uns ziemlich zugesetzt! Mittagsruhe bis 15:30 Uhr - Es ist gerade 13:45 Uhr. Zum Glück sind nahezu alle Tankstellen auf Sardinien mit Tankautomaten bestückt.
Also tanken und weiter geht’s.... geplant ist ein Zeltplatz in San Teodoro. Erst einmal Richtung Flughafen, dann auf die 125 Richtung Süden. Dem ersten Campingplatz-Schild gefolgt und genutzt.
14:30 Uhr ist es nun - bis 15:30 Uhr Mittagspause.. was sonst ;-). Egal wir warten - es ist sehr warm und wir sind hundemüde. Eingecheckt und die erste Krise beim Zeltaufbau. Boden wie Granit und kein Hammer... Helden! Da die weitere Vorgehensweise diskutiert werden muss ist zunächst ein Bierchen angesagt. Ab in den Market - vielleicht gibt’s ja nen Hammer.
Leider nicht - aber Bierchen. Die Erlösung kommt mit den neuen Nachbarn, die sind sehr nett und haben auch einen Hammer dabei (und fahren ne Guzzi).
Die Heringe sind krumm - aber drin. Jetzt erstmal duschen :-) :-), im Zeltplatz-Restaurant was essen und dann ab in die Poofe. Vorm einschlafen schwant uns, dass wir unseren geplanten Campingplatz wohl doch nicht erreicht haben... was soll's.
11.08.2006 - Ruhetag
7:00 Uhr - aufstehen. Heute geht es an den Strand. Mal Ruhe haben...
8:00 Uhr - der Market macht auf. Brötchen, Butter, Salami, Nutella und Marmelade. Anschliessend frühstücken. Kalter Kaffee, weil Andi Angst hat, den Campingplatz mit seinem Benzinkocher in die Luft zu sprengen. Geht aber auch so :o) Zähneputzen und mit dem Shuttle-Service ab zum Strand. Wind - viel Wind.
12:00 Uhr - 10 Minuten Fussmarsch zurück zum Campingplatz. Essen schlafen, kalter Kaffee, essen, das hier schreiben, kalter Kaffee.
17:00 Uhr - der Market öffnet wieder. Umstieg auf Bier.
Ach ja:
Ca. 15:00 Uhr stirbt unser Benzinkocher in den Händen von Andi. War wohl doch zu windig :-S
Nun einen Gaskocher kaufen? Auf nach Olbia... ne Menge Stau (klar, is ja Freitag), kein Gaskocher weit und breit - Andi flucht. Müssen wir wohl doch den überteuerten Marketkocher kaufen, an den sich Andi zu erinnern glaubte. Zurück das gleiche Drama - nur nicht mehr ganz so warm.
An diesem Tag haben wir also gelernt:
-
das es auf Sardinien recht windig zugeht.
-
man am Besten früh zum Strand geht
-
eine ausgedehnte Mittagspause macht
-
und gegen Abend erst Motorrad fährt - dann ist es auch erträglich
12.08.2006 - Santa Lucia I
8:30 Uhr - Heute haben wir schön lange geschlafen. Es ist immer noch sehr windig....und auch bewölkt. Super! Kaffee (diesmal heiß), Frühstück, Moped fahren. Kaum mit dem Moped losgefahren , scheint auch schon wieder die Sonne. Wir fahren die 125 Richtung Süden. Ziel ist Santa Lucia in der Nähe von Siniscola. Auf dem Weg dahin wollen wir uns andere Campingplätze anschauen und ggf. unser Domizil dorthin verlagern. In jedem grösseren Ort entlang der 125 herrscht Chaos. Das kommt davon wenn man keine Ampeln hat. Die Sonne brennt uns mittlerweile auf den Pelz.
Die GS ist kurz vorm Überhitzen. Besonders schlimm war es in San Teodoro, Budoni und Posada.
In dieser Jahreszeit wirklich nicht zu empfehlen, da total überlaufen. In Siniscola Stopp an einer Tankstelle. Auslüften und abkühlen lassen. Weiter in Richtung Orosei. Eine herrliche Strecke mit vielen Kurven. In Santa Lucia angekommen, bietet sich uns ein herrliches Panorama. Ein schnuckeliger Ort mit breitem Strand, türkisblauem Wasser und riesigen Bergen im Hintergrund.
Männer waschen auf der Strasse ein riesige Paella-Pfanne... Villariba lässt grüssen ;-)
An den Strand wollen wir unbedingt. Aber erstmal Fotos machen... dann geht’s weiter.
Da der südliche Teil des Strandes ziemlich von Algen belagert ist, fahren wir den nördlichen Teil an.
Auf dem Weg dorthin fahren wir an mindestens 3 Campingplätzen vorbei, die im Wald liegen. Nach ca. 2 Kilometern in Richtung la Caletta folgen wir einer halsbrecherischen Einfahrt in ein idyllisches Plätzchen mit Bäumen und sandiger Abstellfläche. Die Q wird vorsichtshalber an den Baum gelehnt. Alles andere ist uns zu unsicher. Der Boden besteht nur aus Nadeln und butterweichem Sand. HUNGER!
Gut, dass wir unsere BiFis und das riesige Maisbrötchen (Pane) von heute Morgen mitgenommen haben. So und jetzt an den Strand. Herrlich, genau so haben wir uns das vorgestellt. Endlich, Sand und kristallklares, türkisblaues, warmes Meer. Die Abkühlung tut gut. Als Andi bei Liebesspiel im Meer seine Uhr verliert, sind wir froh, die Taucherbrillen dabei zu haben... finden Sie wieder und sind erstmal fertig. Zum Glück ist es ein wenig wolkig, denn die Sonnenmilch wartet im Zelt.
Den Rückweg treten wir auf der 131 an - eine Schnellstrasse. Man spart sich die Staus in den überlaufenen Ortschaften. Zerklüftete Felsen und spärliche Vegetation begleiten uns. An manchen Stellen wir bewässert... herrlich grüne Fleckchen inmitten der braunen 'Wiesen'. Auch im Landesinneren weht noch ein flottes Lüftchen.
17:25 Uhr - Ankunft Zeltplatz. Erstmal einen Kaffee..... aber was ist das?!?!?! Da bauen doch gerade ein paar Italiener unser Zelt zu. Frust, grummel... und englisch können sie angeblich auch nicht. Ein wenig Handgefuchtel und ein paar Brocken englisch bringen dann doch die Einsicht, das Zelt nach hinten zu setzen. So.. jetzt abba Kaffee.
Der Abend endet am Zelt mit Wein, Bier und Tütensuppe.
13.08.2006 - Sonntag
7:00 Uhr - Wir wollen verlängern bis zum 20.08.06 - das machen wir am Besten nach dem ersten Kaffee. Langsam wird der Zeltplatz richtig voll.
8:30 Uhr - So wir haben nun unseren Platz - ne Mauer zum drauf sitzen, den Market in der Nähe - für weitere 7 Tage. FRÜHSTÜCK.
Blauer Himmel und ein paar Wolken, sieht perfekt aus zum Moped fahren
17:00 Uhr - Abgeloost - heute nur rummgegammelt. Dafür haben wir auch einen Klappstuhl geschenkt bekommen. Andi ist noch glücklicher. Wasser, eine Dose Bier und einmal Tunfisch auch - von zwei Mädels, die heute heim fliegen. Das Flirten hat sich also doch gelohnt ;-)
Durch das Abhängen erhöht sich natürlich der Bierkonsum.
12:45 Uhr nachtanken. Kati schämt sich, da wir so oft was einkaufen. Wenn wir italienisch könnten, wären wir mit den Verkäufern sicherlich per 'Du'.
14.08.2006 - Santa Lucia II
16:19 Uhr - Nachdem der gestrige Tag mit Zoff beim Kartenspielen endete, weil Kati nicht verlieren kann (sagt Andi) bzw. Andi nur schadenfroh ist (sagt Kati), war der heutige Tag wunderschön. Extra früh aufgestanden: 6:25 Uhr. Sachen gepackt und ab zum Strand von Santa Lucia.
8:30 Uhr Abfahrt, 9:30 Uhr Strand - alles noch schön leer. Aber die Italiener sind schon im Anmarsch. 14:00 Uhr geht’s wieder zurück - genug Sonne für heute. Kati macht eine Metamorphose durch - auf der rechten Körperseite ähnelt sie einem Krebs. Andi hingegen hat noch weisse Beine, die aussehen wie Begrenzungspfosten auf deutschen Landstrassen - Kati sagt: Das wird schon noch...
Ach ja auf der Hinfahrt haben wir uns bei einem Plantagendirektverkauf mit einheimischem Obst eingedeckt. Es ist preiswert und echt lecker....man schmeckt die Sonne Sardiniens.
15.08.2006 - Disastro
Eigentlich ein Feiertag in Italien. Hm... merkt man nix von. Heute mal kein Wind. Dementsprechend schwül ist es...schon seit gestern Abend. Andi will heim. Erstmal Frühstücken...so langsam kommt ein wenig Wind auf. Wir planen Abendausfahrten und durchstöbern das Sardinienbuch - das macht Spass. Heute wollten wir eh mal der Haut ein wenig Erholung gönnen. Der Gedanke an das Wetter in Deutschland lässt uns den Gedanken an eine vorzeitige Abreise - evtl. über Korsika - wieder verwerfen. Aber auch nur weil Korsika sehr wahrscheinlich genau so überlaufen ist wie Sardinien.
DISASTRO sagt die Nachbarin...was ist passiert? Also:
Andi hat sich heute morgen Wind gewünscht.... war wohl ein sehr grosser Wunsch. Wir haben Sturmböen, orkanartige Sturmböen. Das Billigzelt der aufdringlichen Italiener ist zerrissen, die Stangen zerborsten. Das gute Coleman der Deutschen gegenüber hat auch nachgegeben. Schade eigentlich - war bestimmt teuer. Unser Wolfskin steht - auch ohne Sturmleinen - wie eine Eins. Andi der Paparazzo schiesst erstmal Fotos. Kati braucht nen Kaffee. Andi sagt: Das einzig nutzbare vom MSR-Benzinkocher ist der Windschutz - und wickelt ihn um den Kochtopf. Der Abend klingt aus mit 1 ½ Flaschen gutem sardischen Weisswein. Kati hat ein wenig Angst um unser Zelt. Andi redet sich die Lippen fransig mit Erklärungen über die stabile Konstruktion eines Jack Wolfskin Zeltes.
Ach ja... die Ekelitaliener haben sich ein neues Billigzelt zugelegt und mit 10 Mann aufgebaut, d.h. drei Mann arbeiten der Rest gibt 'wertvolle' Ratschläge ;-)
Morgen geht es dann wieder auf die Piste... Richtung Palau haben wir uns überlegt. Hauptsache der Sturm ist wieder vorbei.
16.08.2006 - Capo d´Orso
08:00 - draussen ist Aufbruchstimmung, unsere Lieblingsitaliener bauen ab. Andi macht noch flugs ein Foto von der abenteuerlich gepackten Guzzi. Wir beschliessen am 18.08. abzureisen. Heute Palau, morgen Pause und dann über die Ostküste nach Korsika. Nur das Korsikabuch was wir haben taugt nicht viel. Hätt ich mal doch das andere eingepackt. Egal. Werden schon was finden - iss ja schliesslich ´ne Ferieninsel.
19:35 Uhr - sind zurück - darf noch nicht schreiben.. müssen erst einkaufen.
... nächster Morgen Andi: was für´n Kappes ! Hätt ich sie nur gestern schreiben lassen. Heut bin ich sowas von müde.. und Kati hat kein Bock was zu schreiben.
OK.
Gestern Mittag haben wir uns tatsächlich Richtung Palau auf die Socken gemacht. Da es so heiß war, haben wir auf unsere Motorradhosen und -Stiefel verzichtet. Hinter Olbia nehmen wir die 125 nach Palau - auf dem Rückweg wollen wir evtl. an der Smaragdküste entlang fahren nachdem wir uns den „Bären“ am Capo d´Orso angeschaut haben. Auf der Karte sieht die Strecke eher langweilig aus. In Natura war es jedoch eine Kurve nach der anderen - geil !! :o) Kaum vorstellbar, aber in Arzachena stand tatsächlich eine Ampel.. die erste funktionierende, die wir hier auf Sardinien zu sehen bekamen. In Palau angekommen schrauben wir uns die Serpentinen rauf zum Capo d´Orso. Ein herrliches Panorama bietet sich uns - anhalten und erstmal ein Foto machen. Am Capo angekommen parken wir auf eine bewachten Parkplatz - schön im Schatten.
Nun geht es zu Fuss weiter.. eine anstrengende aber lohnenswerte Kraxelei. Viele Fotos gemacht von den bizarren Steinformationen. Selbstverständlich haben wir auch den legendären Bären am Capo d´Orso fotografiert. Dann wieder runter zum Mopped. Wir überlegen uns nach Santa Teresa zu fahren. Von dort gehen die Fähren nach Korsika. Gesagt - getan. Auch hier wieder eine wunderbare Strecke.
Der Fährhafen in Santa Teresa ist nicht allzu gut ausgeschildert - wir mussten erst eine Ehrenrunde durch die Einbahnstrassen drehen. Dafür gibt es direkt neben den Ticketschaltern ein Cafe in dem wir uns erstmal mit Cappu und Eis versorgt haben. Wir schauen uns die Fahrpläne an und beschliessen eine Fähre um 15:00 Uhr zu nehmen, d.h. natürlich erst übermorgen. Diesmal wird es wohl Moby sein, denen wir und anvertrauen. Dann schauen wir uns das Anlegen einer Fähre aus nächster Nähe an .. und Andi versaut sich seine schöne Hose mit Bitumflecken.. na prima!
Die Rückfahrt von Santa Teresa nach Porto San Paolo (hier ist ja unser Campingplatz) dauert ca 1½ Stunden. Glücklich und geschafft kommen wir gegen 19:30 Uhr an. Der Abend endet mit Salat, Bier und Wein.. Karten spielen wir lieber nicht mehr *prust*.
17.08.2006 - Strandtag
Morgens alles bedeckt - sieht irgendwie nach Regen aus. Hm... wollten doch heute nochmal in die Sonne. Vielleicht ja Nachmittags. Also laaaaange Frühstücken, Wäsche waschen - müde sein - Kaffee trinken - noch müder sein - kurz Karten spielen, Mittagsschläfchen - Sonne wünschen..
15:00 Uhr - Juppie, blauer Himmerl. Also Abreise klären und ab zum Strand
22:00 - gut gegessen im Ristorante, geduscht, noch ein Abschlusswein- bzw. Bier und dann ab ins Zelt. Morgen geht’s nach Korsika.
18.08.2006 - Abreise Sardinien
03:00 Uhr - Regen, heftige Blitze und Grollen. Der halbe Campingplatz ist wieder wach - Andi auch. Nix wie raus und Wäsche einsammeln. Dicke Tropfen schlagen aufs Zelt. So helle Blitze haben wir noch nie gesehen. Schöner Mist - wollen doch nachher nach Korsika aufbrechen.
07:30 Uhr - Der Himmel ist immer noch schwarz mit Regenwolken.
08:00 Uhr - Es regnet wieder. Das wirft unseren Zeilplan ganz schön zurück. Doch bleiben? Nix. Erstmal frühstücken. Dann im Zelt alles einpacken.
Gegen 11:00 Uhr reisst es auf.. nu aber los.. 11:30 Uhr
13:30 Uhr in Santa Teresa di Giau. Für die Fähre 15:10 Uhr mit Moby gibt’s kein Ticket mehr. Schöner Mist. Irgendwie ist das nicht unser Tag. Also Essen und Kaffee und mit Salemar 17:00 übersetzen. Zuguterletzt zerreisst sich Andi seine nun nicht mehr so schöne Bitumflecken-Hose am Brüllschloss...
18:00 Uhr Bonifatio
Superschöne Steilküste, schnuckliges sympatisches Städtchen, in dem man sich schnell verfahren kann.. nach einer Ehrenrunde sind wir auf der 198 nach Bastia. Halt in Porto Vecchio mit Tanken, Kaffee und HotDog (?!?) Nun aber schnell weiter.. wird schon dunkel. Die erste Nacht hätten wir gern in einem Hotel verbracht.. 420,00 €/Nacht !! Mund wieder befeuchten und weitersuchen.
Wir fahren einen Campingplatz hinter Porto Vecchio an und schlagen unser Zelt im dunkeln auf. Super. Schnell Bier kaufen an der Tankstelle gegenüber und dann duschen. Direkt oberhalb unseres Zeltes tobt eine ausgelassene aber nette Franzosenparty.
19.08.2006 - Positiv Denken
04:00 Uhr ... Andi sitzt vorm Zelt und wartet auf das Gewitter, dass sich mit rasender Geschwindigkeit und wieder viel grellen Blitzen heranmacht. Wieder Regen.. alles wieder reinholen.. auch Andis (Stink-)Stiefel. Nu aber noch ein bissel schlafen. Gegen halb 9 stehen wir auf und quälen uns ohne Kaffee ein Baguette runter. Flugs packen und .. los.. soweit der Plan! Es wird sehr schnell warm, der Regen letzte Nacht lässt es schwül werden im Wald.
So wollen wir uns beeilen und es passiert: Andi verhebt sich am Topcase, weil ich zu schnell losgelassen hab, und kann sich nicht mehr drehen. Kati knickt böse um als sie helfen will.. man hat das geknirscht im Fuss. Humpelnd, fluchend und schwitzend beladen wir das Mopped.
Urlaub vorbei? Ach was.. wird schon.. bestimmt. Hoffen wir.
Nachdem Andi gestern seine Hose zerrissen hat wird heut leger mit ¾ -Hosen und Turnschuhen gefahren. Wir nehmen unseren ersten „Kaffee“ in Form eines Espresso ohne Milch und mit viel Zucker an der Tenkstelle gegenüber. Dann geht’s los - weiter auf der 198, vorbei an malerischen Stränden. Bis jetzt ist es wolkig.
Erste Pause gegen 13:30 mit einem Riesenpott Kaffee und (altem) Baguette. Heute Abend ein Bungalow oder Hotelzimmer wär nicht schlecht. Gäääääääääääääääääääääääääääääääääääähn....!
Wir düsen weiter auf der N198 in Richtung Norden und halten gegen 16:30 in San Lucia di Morani. Ein Campingplatz - was sonst - der auch Bungalows vermietet. Die nette ältere Dame an der Rezeption muss uns leider enttäuschen - kein Bungalow mehr frei. Ein Platz für ein Zelt hingegen ist kein Problem. Naaa guuut, dann nehmen wir halt den. Schön im schattigen Wald.
Gegen 17:15 ist wieder alles komplett hergerichtet... so langsam haben wir Übung :-D
Vor San Lucia liegt San Nicolao - hier haben wir einen grossen Supermarkt gesehen (mit 13 Boutiques). Da wollen wir mal hin - Happa happa kaufen und natürlich Stoff für unsere durstigen Kehlen. Vielleicht gibt’s da ja auch ne Hose für Andi.
Der Supermarkt war wirklich Super - 10000 leckere Dinge und wir schlagen mal so richtig zu. Im Anschluss noch Essen bei King Burger (!?) mit Pietra (Kastanienbier) - nicht wirklich Bier, aber es schmeckt. Im Anschluss noch mit „Händen und Füssen“ (hier spricht schon aus Prinzip niemand englisch) gegen die falsche Rechnung gewehrt.. Capito !
Zurück auf dem Campingplatz saukalt geduscht, wiederbelebt mit Desperados und dann zum Strand, der direkt am Campingplatz liegt. Hm, warum ist das hier eigentlich so leer?.. Der Abend klingt mit Heineken aus.
20.08.2006 - Ponte Nuovo
So ... heute Strandtag! ... soweit die Theorie.
Dunkle Wolken und hin und wieder ein paar Tropfen daraus. Nach ´ner halben Stunde am Strand beschliessen wir lieber noch ein bissel die Gegend zu erkunden.
14:30 Uhr steht die Route fest, 20 min später sitzen wir auf der BMW Richtung Casamozza (Bastia) und dann ab in die Berge. Runter die N193 Richtung Ponte Leccia - schöne lange Kurven, schöne Aussichten. Die Q hat ihren Spass. Als es anfängt zu regnen haben wir die legendäre Brücke von Ponte Nuovo erreicht und machen Pause in einem Cafe mit einem Pott Kaffee und Kuchen. Ein kurzer Gang durch das Mini-Museum, noch ein paar schöne Fotos und weiter geht’s.
Wir entschliessen uns auf der D115 nach Bisinchi zu fahren. Die Strasse ist eng und sehr kurvig. Schnell sind wir auf 1000m Höhe.
Unterwegs begegnet uns ein Bulle, der am Wegrand auf uns zu warten schien. Ein paar Kilometer weiter stehen wir an einer Gabelung mitten in den Bergen uns machen eine Pause. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick in das bergige Inland. Hier in den Bergen gibt es viele wilde Hunde. Die Strassen in den Bergen sind unbefestigt, mehr als 40 km/h sind nicht möglich. Um Bisinchi herum ist der Strassenbelag sehr schlecht und löchrig. Da es schon ca. 17:30 Uhr ist, entscheiden wir uns an der Gabelung für die D115A auf der anderen Seite des Berges zurück nach Ponte Nuovo zu fahren.
Essen bei King Burger (heisst wirklich so), Bierchen am Zelt, Abends Gewitter .. wir schlafen bei Regen ein. Im Kopf baut wohl jeder von uns hier morgen das Zelt wieder ab.
21.08.2006 - Abreise oder Strand
Heute scheint tatsächlich die Sonne. Super.. der lang ersehnte Strandtag.
Andis Rücken schmerzt immer noch sehr. So ein Sch... mein Fuss hat jetzt Farbe .. aber die Schmerzen sind fast weg. Vielleicht hilft ja ein Tag faulenzen.
Die Italiener bauen heute alle ab - in Italien sind wohl die Ferien zu Ende. Der Wald lichtet sich merklich.
20:25 Uhr - Der Strandtag war ein voller Erfolg: KNACK - und Andi kann wieder springen wie ein Junger ;-) Abendessen und Bierchen kaufen und der Tag ist perfekt.
22.08.2006 - Definitiv letzter Tag
Punkt 00:00 Uhr Disco nebenan.
01:00 Uhr kommen die Nachbarn wieder .. laut und hell
05:30 Uhr - Müllabfuhr .. einfach nur laut .. grummel. Andi einreiben :-)
08:30 Uhr - aufstehen - die Sonne scheint. Andi hat Sonnenbrand auf Beinen und Bauch. Kaffee, Frühstück, Karten spielen, Strand, Duschen, Einkaufen, Abendessen mit Baguette, Camembert und Chocolat. Hoffentlich ist Andis Sonnenbrand morgen weg.
Heute Heineken .. Pietra war gestern.
21:30 Uhr - Bettruhe, morgen gehts wieder auf die Reise.
23.08.2006 - Der Tag der Abreise
Andi hat ab 05:00 Uhr auf die Müllabfuhr gewartet, um von ihr geweckt zu werden.. bescheuert!
Um ca. 05:45 Uhr aufgestanden - gefrühstückt, gek.. und gepackt.
09:30 Uhr - Abfahrt. Pflicht-Fotos
10:15 Uhr im Bastia Hafenviertel, erstmal Infos einholen
10:40 Uhr - Andi hält stolz die Tickets von Corsica-Ferries in der Hand. Moby war wieder nix zu machen.
Um 15:30 Uhr startet unsere Fähre nach Savonna, dort werden wir dann gegen 21:30 Uhr aufschlagen.
Jetzt erstmal die 3 Stunden bis zum Boarding totschlagen - natürlich mit Cafe Creme und Baguettes..
24.08.2006 - Rückweg Italien
Gestern sind wir gegen 22:00 von der Fähre in Richtung Savonna gestartet. Das Löschen der Fähre hat ewig gedauert. Wir standen locker 30 min zwischen den Autos und Motorrädern eingequetscht.. kein Vor oder Zurück möglich. Nächste Tanke erstmal Halt -> Tanken, umziehen. Nach ca. 100 km Fleecejacken und dicke Handschuhe dazu. Ach ja: bei der Auffahrt auf die Autobahn bekommen wir kein Ticket.. ohoh.
Als wir dann im Nirgendwo runterfahren: Chaos .. kein Ticket, keine Menschen.
Nach langem Suchen und Fragen von vorbeifahrenden Italienern fahren wir neben der Schranke durch und bekommen ein Foto von hinten.
Ein Hotel ist hier nicht zu finden - das ausgeschilderte Hotel meiden wir lieber, ein anderes hat Ferien. Also wieder rauf auf die Bahn. Bis Milano.
Gegen 03:00 Uhr finden wir ein Hotel - voll. Am Empfang sagt man uns, dass 2 km weiter das nächste Hotel ist. 03:30 Uhr - eingecheckt (ohne Frühstück), Plünnen aus.. erstmal schlafen. Der Rest ist jetzt egal.
Nicht mal die getrennten Betten waren ein Grund zum moppern.
25.08.2006 - Schnell nach Hause
08:33 Uhr - Wach, beide. Heim -schnell !!
10:30 Uhr - geduscht, gek.., gepackt.. gelacht - noch schnell gefrühstückt (war dann doch inclusive). Alles aufs Mopped geschnallt und los 10:37 Uhr
11:45 Uhr - Grenze Schweiz, 1. Tankstelle
Die unfreundlichste Tankstelle im Dreiländereck - und wir tanken dort. Nuja - Schüttelcappu, Rauchen, Tanken, Öl für die Q (nicht mal ½ Liter auf 2000 km) und gegen 12:30 weiter. Dann weiter bis zum Gotthart. Dort kommen wir etwa 13:45 an - sieht nach Regen aus. Mittag für 25,00 € (Spaghetti Bolognese und Bratwurst mit Kartoffelecken !!)
14:30 Uhr - Mittlerweile hat es aufgehört langsam zu regnen. Also dicke Plünnen an und los - Stau - Andi fährt rechts vorbei.
Ab Luzern wieder Regen - mal mehr mal weniger + Stau.
Halt bei Mc Donalds nach der Autobahn (A14) Richtung Zürich gegen 16:30 Uhr.
Wir haben kein Bargeld mehr gross und unsere letzten Piepen für ´nen Cappu zusammengekratzt.. die nehmen aber nur €- Scheine - also 2€ spenden und Cappu ist geschenkt. Nette Leute hier. Der Weg nach Zürich bringt immer mehr wechselhaftes Wetter.
Zuguterletzt verfahren wir uns in Zürich und müssen durch den ewigen Stau eine Zwangspause machen, weil die Q irgendwie nach Öl riecht. Nach 2h Zürich geht’s dann weiter Richtung Heimat. Andi will direkt nach der Grenze tanken - ich sag den kürzesten Weg - aber irgendwie haben wir uns wohl missverstanden :-S Wir müssen jedenfalls kurz vor der Grenze tanken - und das ist auch gut so, denn hier gibt es in der Tankstelle sooooooooooooooooo viel Schokolade.
Wir machen also erstmal Kaffeepause und staunen und nehmen noch ein bissel Schoki mit. Andi iss müde und die Handgelenke tun ihm weh - und er nörgelt: Verpasst heute die Simpsons.
Der Rest des Weges zieht sich .. Regen und Regen und Regen .. aber irgendwann glücklich zu Hause.